Nach Erweiterung: Innkraftwerk Kirchbichl mit allen Maschinen am Netz
Nach einer dreijährigen Bauzeit für die Modernisierung und erweiterung des Kraftwerks Kirchbichl, sind seit Freitag wieder alle Maschinen am Netz. Insgesamt wurden 110 Millionen Euro investiert
Kirchbichl – Nach rund dreijähriger Bauzeit für die Modernisierung und Erweiterung des ältesten großen Laufkraftwerks der TIWAG wurde am Freitag die zuletzt errichtete, neue Turbine gestartet. Insgesamt wurden 110 Millionen Euro investiert.
„Mit der erneuerten Anlage kann wieder für die nächsten 90 Jahre sauberer Strom aus heimischer Wasserkraft für die Menschen und Betriebe in der Region erzeugt werden", so Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Insofern sei das 1941 fertiggestellte Kraftwerk ein regionales Referenzmodell für eine nachhaltige und sichere Stromversorgung.
„Zeit- und Kostenrahmen eingehalten"
Durch Errichtung eines zweiten Krafthauses inklusive einer weiteren Turbine sowie eines Dotierkraftwerks zur Nutzung der Restwasserabgabe können in Kirchbichl künftig bis zu 165 Gigawattstunden (GWh) Strom erzeugt werden. Das entspreche laut TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser einer Steigerung von 25 Prozent sowie der Versorgung von 48.000 Haushalten in der Region.
„Besonders stolz bin ich, dass wir dieses Großprojekt trotz großer Herausforderungen durch Corona und Co. unter Einhaltung des Zeit- und Kostenrahmens fertigstellen konnten", betont Bauvorstand Johann Herdina.
Ökologische Sanierung der Innschleife
Zugleich sei im Rahmen des Projekts die Fischdurchgängigkeit mithilfe einer neu errichteten Fischwanderhilfe hergestellt worden. Diese ermögliche das Auf- und Abwandern von Fischen und anderen im Wasser lebenden Organismen an der Wehranlage mit dem Ziel, die Vernetzung der Lebensräume zu gewährleisten.
In den 75 Jahren des Kraftwerksbetriebes sei so in der Innschleife bei Kirchbichl ein sehr wertvolles Biotop mit Schotterbänken und Stillwasserzonen entstanden. Durch die bestehende Ausleitung habe die Innschleife heute die Charakteristik eines Seitengewässers und sei somit eines der letzten Habitate dieser Art in Tirol mit einer hohen biologischen Vielfalt. (TT.com)