Van der Bellen zum Nationalfeiertag: „Nicht unterkriegen lassen“
Das Staatsoberhaupt plädiert in seiner Fernsehansprache zum Nationalfeiertag für mehr Gelassenheit im Umgang mit der Corona-Krise und mahnt „rechtzeitige, verständliche und nachvollziehbare Kommunikation“ ein.
Wien – In seiner Fernsehansprache zum Nationalfeiertag fordert Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Österreicherinnen und Österreicher auf, sich von der Pandemie nicht unterkriegen zu lassen. „Österreich wird das bewältigen. Miteinander“, sagt das Staatsoberhaupt in der kurzen Rede, die am Abend im ORF ausgestrahlt wird. Außerdem plädiert er für mehr Gelassenheit im Umgang mit der Krise und mahnt „rechtzeitige, verständliche und nachvollziehbare Kommunikation“ ein.
„Pandemie geht uns allen ordentlich auf die Nerven“
„Diese Pandemie geht uns allen ordentlich auf die Nerven. Sie ist eine Belastung für uns alle“, sagt Van der Bellen. Sie greife direkt das menschliche Grundbedürfnis nach Sicherheit, Nähe und Gemeinschaft an. Auch er vermisse die am Nationalfeiertag sonst üblichen Begegnungen mit der Öffentlichkeit in der Hofburg. „Aber werden wir uns davon unterkriegen lassen? Nein, natürlich nicht.“
Der Bundespräsident fordert dazu auf, nicht wechselseitig Schuldige zu suchen, sondern die Pandemie mit Wissenschaft, Vernunft und Mitgefühl zu bekämpfen. „Dieses Virus ist weder rot noch blau, noch türkis oder grün oder pink“, so Van der Bellen. Man könne es nur mit „faktenbasiertem Handeln“ und mit „rechtzeitiger, verständlicher, nachvollziehbarer Kommunikation“ in den Griff bekommen.
„Wut und Angst sind schlechte Ratgeber“
Daher fordert Van der Bellen die Bevölkerung auf, die Coronaregeln einzuhalten und ihre Ungeduld in etwas Positives umzuwandeln.
Er selbst sei zuversichtlich, dass Europa nach den anfänglichen Schwierigkeiten wieder zueinander finde. Das 750 Mrd. Euro schwere Investitionspaket der Europäischen Union sei die Basis dafür, den Kontinent wieder aufblühen zu lassen, hofft Van der Bellen. Und beim Nationalfeiertag in einem Jahr „haben wir hoffentlich das Schlimmste hinter uns“. (APA)