Meghan Markle schreibt in einem emotionalen Text über ihre Fehlgeburt
In einem emotionalen Gastbeitrag für die „New York Times“ offenbart Meghan Markle, Herzogin von Sussex, dass sie im Sommer eine Fehlgeburt hatte und schildert ihren Umgang mit diesem schweren Verlust.
Los Angeles – Meghan Markle hat im Juli eine Fehlgeburt erlitten. „Während ich mein erstgeborenes Kind im Arm hielt, wusste ich, dass ich mein zweites verlieren würde", schrieb die Frau von Prinz Harry in der Mittwochsausgabe der New York Times.
„Die Verluste, die wir teilen" lautet die Überschrift des Beitrages, den Meghan selbst verfasst hat und in dem sie sich zu der schmerzvollen Erfahrung äußert. Die 39-Jährige schildert den Moment an einem „ganz normalen Julimorgen": Sie habe ihrem erstgeborenen Kind die Windel gewechselt und kurz darauf im Bauch einen starken Krampf gespürt. In diesem Moment habe sie gewusst, dass etwas nicht in Ordnung sei. Sie sei auf den Boden gesunken, ihr Baby im Arm, und habe eine Melodie gesummt, um sich und das Kind zu beruhigen.
Stunden später im Krankenhausbett habe sie unter Tränen beobachtet, wie „das Herz meines Mannes brach, als er versuchte, meine zerbrochenen Teile zu halten". Sie habe sich gefragt, wie sie als Paar mit dem Verlust umgehen würden, wie sie von diesem Schmerz wieder gesunden sollen. Sie habe eine „fast unerträgliche Trauer" verspürt.
„Fühlen Sie sich ok?"
Ein zentraler Moment beim Umgang mit dem Verlust des ungeborenen Kindes sei die Frage eines Journalisten auf einer Reise in Südafrika gewesen. Meghan beschreibt sich selbst in diesem Moment als „völlig erschöpft".
Der Journalist habe sie gefragt: „Fühlen Sie sich ok?" Sie habe dem Journalisten daraufhin für die Frage gedankt, nicht viele Menschen würden sich danach erkundigen, wie es ihr gehe. Das sei für sie auch die wichtigste Frage des Lebens und der Anfang im Umgang mit schweren persönlichen Verlusten: „Sind wir ok?"
Meghan erklärt im Folgenden, dass sie diese Frage auch an Amerika, das Land, in dem sie lebt, und an die Amerikaner stellen wolle. In einem überraschenden Dreh des Beitrags stellt sie fest, das Land sei gespalten, es habe in der Corona-Pandemie schwer gelitten. Viele Menschen seien einsamer als vorher, müssten mit ihrem Leid allein fertig werden.
Das Thema enttabuisieren
Aber indem Menschen ihr Leid und ihr Erlebtes – egal was es ist – teilen könnten, würde der Prozess der Heilung beginnen. Das sei in Zeiten der Pandemie so wichtig wie nie. „Dieses Jahr hat so viele von uns an ihre Grenzen gebracht. Verlust und Schmerz haben 2020 jeden von uns geplagt. In schwierigen und auch in schwachen Momenten."
Meghan wolle mit der Entscheidung, ihre Fehlgeburt öffentlich zu machen, auch ein Tabu brechen. Etwa jede dritte Schwangerschaft endet mit einer Fehlgeburt. Das sensible Thema ist jedoch nach wie vor für viele Betroffene mit Scham behaftet. „Ein Kind zu verlieren bedeutet, eine fast unerträgliche Trauer zu tragen, die von vielen erlebt wird, von der aber nur wenige sprechen."
Harry und Meghan haben einen einjährigen Sohn, Archie. Im März hatten sie sich offiziell aus der ersten Reihe des britischen Königshauses zurückgezogen. Inzwischen lebt die kleine Familie hauptsächlich in Meghans US-Heimat Kalifornien. (TT.com)