Tirol

Tipps für den Lockdown: Innsbruck spielerisch neu entdecken

© Claudia Schneider

Die Tiroler Landeshauptstadt hat seit Kurzem ihr ganz eigenes Spiel. Selbst gestandene Innsbrucker werden bei manchen Fragen ins Grübeln kommen. Aber auch zum Lachen gibt es beim "Innsbruck Spiel" von der Wagner'schen Buchhandlung einiges.

Innsbruck – Wer hätte aus dem Stand gewusst, dass ein Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter einst mit einem Löwen-Baby durch Innsbruck spaziert ist? Oder sich noch im 18. Jahrhundert die Kirchgänger über die Schmerzensschreie der Gefolterten im Kräuterturm beschwerten? Und dass es zehn Jahre dauert, bis das Wasser durch den Berg im Mühlauer Trinkwasserstollen ankommt? Nun, wer einmal eine Runde auf dem Spielbrett des "Innsbruck Spiels" gedreht hat, weiß es spätestens dann – und noch jede Menge mehr über die Tiroler Landeshauptstadt.

Die Wagner'sche Buchhandlung hat – mit Unterstützung eines großen Teams von Innsbruck-Kennern – das "vergnügliche Wissensquiz" herausgebracht. "Geschäftsführer Markus Renk wollte schon lange ein Innsbruck-Spiel umsetzen. Während des letzten Lockdowns Ende März haben wir damit begonnen, uns mit Städtespielen zu beschäftigen, als Vorlage diente auch ein Vorarlberg-Spiel", sagt Gerlinde Tamerl, die das Projekt geleitet hat.

© Claudia Schneider

Es sollten aber nicht einfach nur Daten und Fakten abgefragt werden. Viel eher ging es darum, den kleinen Kuriositäten, besonderen Begebenheiten und außergewöhnlichen Anekdoten auf die Spur zu kommen: "Wir wollten Zahlen-Drescherei vermeiden. Viel interessanter ist etwa, dass Hofkapellmeister Pietro Antonio Cesti bei seiner Ankunft in Innsbruck 1652 von Erzherzog Ferdinand Karl ein großes Geschenk bekommen hat – ein Haus in der Altstadt."

Mehr als 350 Fragen aus den Kategorien "Kunst und Kultur", "Flora und Fauna", "Kurioses und Historisches" und "Sport" hat das Team um Gerlinde Tamerl zusammengetragen. Und weil Nachdenken alleine auch ganz schön anstrengend sein kann, gibt's noch die Aktivitätskärtchen. Die Aufgaben hat sich Kabarettist Markus Koschuh ausgedacht. Dreimal hintereinander ganz schnell – und ohne Versprecher – "Ampass-Absam-Aldrans-Amras-Axams" sagen, ohne sich die Zunge zu brechen ist eine der Herausforderungen . Kreativität und ein bisschen Schauspieltalent ist gefragt, wenn die Aufgabe heißt: "Stelle pantomimisch folgenden Begriff dar: Treibhaus." Und das in gerade einmal 60+20 Sekunden.

Was Markus Koschuh sich da wohl für eine Aufgabe aus dem Stapel gezogen hat? Vielleicht soll er ja als Pantomime das "Rundgemälde" geben.
© Tamerl

Die Spielregeln an sich sind gar nicht schwer: Zwei bis sechs Personen (ab 12 Jahren) können mitmachen. Los geht die Reise am Goldenen Dachl, dann wird gewürfelt und gezogen – vorbei an Theater und Hofburg, durch Saggen und Wilten, über den Flughafen und den Alpenzoo hinauf zum Hafelekar. Je nach Feld-Farbe heißt es auf dem Weg ins Ziel: Fragen richtig beantworten und zur Belohnung zwei Felder weiterziehen. Gewonnen hat, wer am Ende als Erste oder Erster am Hafelekar steht.

Wie im echten Innsbruck trifft auch auf dem Spielbrett Vergangenheit und Gegenwart aufeinander. "Die Grafikerin Ines Graus war für mich persönlich besonders wichtig, weil sie unsere Idee visuell sehr gut umgesetzt hat. Am Spielbrett hat sie historischen und gegenwärtige Ansichten von Sehenswürdigkeiten verwendet. Die Spielenden bekommen dadurch eine Vorstellung, wie Innsbruck im Vergleich zu früher ausgesehen hat", sagt Gerlinde Tamerl.

Während man noch rätselt, was denn nur ein "henlin jn ainer weysen prie" sein könnte, oder wie sich das "Rundgemälde" ohne Worte darstellen lässt, geht es vorbei an den Sehenswürdigkeiten. Da wächst die Lust auf einen Stadtspaziergang mit einem neuen Blick auf die vermeintlich vertraute Stadt. "Niemand weiß alles über seine Heimat. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Im Idealfall spielen Zugereiste und Einheimische miteinander. Das macht dann besonders großen Spaß", ist sich Gerlinde Tamerl sicher. (TT.com/smo)

Das Innsbruck Spiel

Das "Innsbruck Spiel - Vom Goldenen Dachl zum Hafelekar" gibt es bei der Wagner'schen Buchhandlung und kann online bestellt werden. Es kostet 45 Euro.

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