Innsbruck

Licht in der Dunkelheit: Statt Shopping-Centern schmücken sich heuer Städte

Der Lumagica Lichtergarten im Hofgarten Innsbruck.
© Vanessa Rachlé

Trotz Pandemie macht MK Illumination heuer 110 Millionen Euro Umsatz. Das Minus ist damit kleiner als erwartet.

Innsbruck – Zu Weihnachten kommt man oft nicht an Klaus Mark, seinem Zwillingsbruder Thomas und seiner Frau Marie vorbei. Die drei haben MK Illumination von Weer aus zum weltweiten Marktführer für festliche Beleuchtung gemacht. In Innsbruck zieren die MK-Illumination-Bäume die Maria-Theresien-Straße, neu ist der Lichterpark im Hofgarten. „Ich habe mehr als 70 Lichterparks weltweit gesehen und die Geschmäcker sind sehr unterschiedlich“, sagt Klaus Mark im Gespräch mit der TT. Der Hofgarten sei sozusagen ein Test, um herauszufinden, was die Österreicher wollen.

Mit rund 1200 Mitarbeitern haben die Weerer letztes Jahr 135 Millionen Euro Umsatz eingefahren. Heuer rechnet Mark mit 110 Millionen Euro. „Wir haben das nicht erwartet, sondern mit einem Minus von 40 Prozent gerechnet.“

Klaus Mark, CEO von MK Illumination, will im Hofgarten mit Lumagica herausfinden, was den Österreichern an Lichterparks gefällt.
© BILDAGENTUR MUEHLANGER

Corona macht auch vor Lichterketten nicht Halt. Das Geschäft mit Shopping-Centern sei in Europa um 50 Prozent eingebrochen. „Lichterparks waren zu, die Hotels einmal offen und dann wieder zu.“ In Europa hat MK Illumination dennoch 75 Millionen Euro Umsatz gemacht. Eingesprungen sind die Städte. Der öffentliche Raum sei mehr in den Mittelpunkt gerückt. „In dunklen Zeiten geht es wohl auch darum, Menschen mit irgendwas glücklich zu machen.“ Städte hätten das Potenzial von Licht und dessen positiven Einfluss auf Menschen erkannt. Als Beispiele nennt Mark die italienische Hafenstadt Salerno oder auch das Paznauntal, wo heuer besonders viel in die Winterbeleuchtung investiert wurde.

Neben dem europäischen Markt ist Asien mit 15 Millionen Euro Umsatz für die Tiroler wichtig. Der Markt dort macht heuer die größten Sprünge. In China, Japan und auf den Philippinen verzeichnet MK Illumination ein Plus von 40 Prozent. „China ist für uns größer als der deutsche Markt, obwohl wir in China erst sieben Jahre und in Deutschland 25 Jahre tätig sind.“

Die Chinesen feiern nicht Weihnachten, dafür aber das Shopping-Festival. „Wir waren viel zu teuer mit unseren Produkten.“ Den Preis konnte Mark halten und trotzdem Fuß fassen. Neben Europa und Asie­n sind die USA mit heuer 20 Millionen Euro Umsatz der dritte große Markt.

Noch etwas hat Corona verändert: Es gibt keine Messen, wo man Kunden treffen könnte. „Wir haben unser­e Messeauftritte bereits ein Jahr vor der Pandemie gestrichen.“ Mark sieht in der Digitalisierung eine Chance, an Kunden zu kommen und am Ball zu bleiben. „Um eine Daseinsberechtigung zu haben, hinterfragen wir uns ständig und haben uns bereits viermal neu erfunden.“ (aheu)

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