Zwei Lawinen in Obertilliach, Gefahr geht am Wochenende in Osttirol zurück
Eine weitere Lawine ging in der Nacht auf die Gailtalstraße nieder, in der Früh wurde sie bereits wieder freigeräumt. Über das Wochenende geht die Lawinengefahr in Osttirol langsam zurück, im hochalpinen Raum ist weiter große Vorsicht geboten.
Lienz, Obertilliach – Nach den anhaltenden Schneefällen in den letzten Tagen laufen auch am heutigen Freitag die Aufräumarbeiten in Osttirol weiter. Am Donnerstagnachmittag hatte sich, wie berichtet, eine Gleitschneelawine oberhalb der Gailtalstraße (B111) gelöst. In der Nacht kam es dann im Bereich Leiten zu einem weiteren Lawinenabgang. Die Straße wurde in der Früh wieder freigeräumt, teilte das Land in einer Aussendung mit.
Gesperrt ist die Gailtalstraße derzeit noch ab Obertilliach bis zur Landesgrenze Wacht, im Bereich von Tassenbach bis Obertilliach ist sie für den Verkehr freigegeben. „Wir beobachten die Entwicklungen in unserem Bezirk nach wie vor genau und sind im ständigen Austausch mit der Lawinenkommission. Einige Straßen konnten aktuell für den Verkehr wieder freigegeben werden“, berichtet Harald Haider, Leiter des Baubezirksamtes Lienz.
🚧 Aktuelle Straßensperren und Freigaben in Osttirol
▶️ Sperren:
- Gailtalstraße (B111) von Obertilliach bis zur Landesgrenze Wacht
- Defereggentalstraße (L25) bei Plon/Hopfgarten
- einige Weiler auf der Pustertaler Höhenstraße (L324) sind nicht oder nur schwer erreichbar
▶️ Wieder geöffnet:
- Gailtalstraße (B111) im Bereich von Tassenbach bis Obertilliach
- die gesamte Kalserstraße (L26)
- Felbertauernstraße (B108) zwischen Huben bis Brühl
- Pustertaler Höhenstraße (L324) im Bereich Abfaltersbach bis St. Justina sowie im Bereich Oberthal bis Schrottendorf
- die gesamte Virgentalstraße (L24)
Aktuelle Informationen zu Straßensperren gibt es >> HIER
Lawinengefahr geht langsam zurück
Rudi Mair vom Lawinenwarndienst Tirol berichtet, dass die Lawinengefahr über das Wochenende langsam zurückgehen wird. In Osttirol gelte überwiegend ebenso wie entlang des Alpenhauptkammes Gefahrenstufe „3" auf der fünfteiligen Skala. Im nördlichen Teil Tirols herrschte Gefahrenstufe „2".
„Wie erwartet wird es auch in den kommenden Tagen vor allem in Osttirol noch Gleitschneelawinen geben können. Diese gleiten an Grashängen ab und können teilweise Straßenabschnitte verschütten", so Mair.
Wintersportler mahnte der Lawinenexperte zum Aufpassen. Vor allem im hochalpinen Bereich gebe es durch den Wind Triebschneeansammlungen und die Gefahr von Schneebrettlawinen.
Stromversorgung nahezu wiederhergestellt
Was die Stromversorgung in Osttirol angeht, gibt es am Freitag einen Lichtblick. Erstmals konnten seit Tagen abgeschnittene Regionen erreicht und die Stromversorgung dort wiederhergestellt werden, berichtet die Tinetz am Freitagnachmittag. Derzeit seien nur noch vereinzelte Stationen in Gemeinden betroffen, bis zum Abend sollte bis auf circa 100 Haushalte der gesamte Bezirk wieder versorgt sein.
„Die Aufräumarbeiten durch unsere Teams vor Ort werden unterdessen das ganze Wochenende und bis Anfang nächste Woche andauern“, kündigte Tinetz-Geschäftsführer Thomas Rieder allerdings an. Seit vergangenen Freitag seien insgesamt rund 220 Mitarbeiter, unterstützt durch Netz-Kollegen aus Kärnten, Salzburg, Oberösterreich und Vorarlberg rund 11.000 Stunden im Einsatz gewesen
„Unsere Monteure vor Ort sind viel gewohnt. Die außergewöhnlichen Schneemassen in Verbindung mit der hohen Lawinengefahr waren jedoch auch für sie extrem fordernd“, so Rieder. In Summe waren tirolweit 50.000 Netzkunden von den Ausfällen betroffen gewesen. (TT.com)