Tirol

AK Tirol warnt: Betrug mit Welpen im Internet steigt deutlich an

Im Internet gibt es jede Menge unseriöser Angebote: Betrugsfälle mit Welpen häufen sich.
© APA/dpa/Kay Nietfeld

Internet-Käufe auf diversen Online-Plattformen boomen derzeit mehr denn je. Selbst tierische Begleiter kann man kaufen. Die Arbeiterkammer Tirol warnt allerdings, dass es hier zu immer mehr Betrugsfällen kommt.

Innsbruck – Da der Verkauf über Online-Marktplätze derzeit absolut boomt, ist es nicht verwunderlich, dass sich immer mehr Betrüger unter die Anbieter mischen. Wie die Arbeiterkammer Tirol berichtet, häufen sich derzeit Beschwerden über Betrugsfälle beim Kauf von Hundewelpen.

In Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Lockdown sehnen sich viele Tiroler nach tierischer Begleitung. Da der Kauf im stationären Handel nicht möglich ist, weichen viele aufs Internet aus. Doch dort lauern gerade im Bereich Rasse-Hundewelpen jede Menge gefälschter Angebote. Die vermeintlichen Verkäufer auf den diversen Online-Marktplätzen befinden sich oft im Ausland und argumentieren, dass das Tier deshalb nicht besichtigt werden könne. Gleichzeitig fordern sie eine Begleichung des Kaufpreises per Vorauskasse, häufig über Barzahlungstransfer (z. B. Western Union).

Steigt der Käufer darauf ein, geht es erst so richtig los: Laut Berichten der AK Tirol kommt es nicht selten zu weiteren Geldforderungen für Versand, Versicherung, Kaution etc. meist in der Höhe von mehreren tausend Euro. Es werden vermeintliche Transport- und Versicherungsunterlagen übermittelt, häufig von erfundenen Unternehmen, die es tatsächlich gar nicht gibt. Die Verkäufer antworten auf Anfragen schnell, erzählen plausibel klingende Geschichten. Nur der Hund erreicht sein neues Herrchen dann aber nie. Am Ende steht der gutgläubige Käufer dafür mit leerem Geldbeutel da.

In diesem Zusammenhang warnt die AK auch vor diversen Facebook-Gruppen, in denen reinrassige Hundewelpen zu verschenken angeboten werden. Bei Kontaktaufnahme erhält man eine standardisierte Antwort in gebrochenem Deutsch, in der Fragen zu den Lebensumständen gestellt werden. Je nachdem, wie man darauf reagiert, erhält man weitere Antworten, in denen man u. a. auch nach der E-Mail-Adresse gefragt wird. Auch wenn man helfen möchte: Hundewelpen erhält man laut den Konsumentenschützern so keinen, umso mehr sei allerdings Vorsicht bei der Weitergabe persönlicher Daten geboten.

Was die AK-Konsumentenschützer beim Tierkauf raten:

◼️ Kaufen Sie keine Tiere im Internet. Suchen Sie Ihr Tier stattdessen direkt bei einem nachweislich seriösen Züchter oder im Tierheim aus.

◼️ Der Verkauf von Tieren im Internet ist in Österreich streng reglementiert. Privatpersonen dürfen Tiere nur dann zum Verkauf anbieten, wenn das Tier nicht beim bisherigen Halter bleiben kann oder darf, wobei das Tier älter als sechs Monate sein muss. Hunde müssen darüber hinaus mindestens sechzehn Wochen in der Heimtierdatenbank gemeldet und ihre bleibenden Eckzähne bereits ausgebildet sein. Gewerbliche Verkäufer haben über eine Bewilligung zur Tierhaltung zu verfügen.

◼️ Wer dennoch ein Tier im Internet kaufen will, sollte dies ausschließlich bei berechtigten Personen oder Organisationen tun und sich deren Verkaufsberechtigung vorweisen lassen.

◼️ Zahlen Sie, wenn möglich, nicht im Voraus. Insbesondere nicht über Barzahlungsdienste-Anbieter wie z. B. Western Union. Prüfen Sie, wohin das Geld gezahlt werden soll, überweisen Sie insbesondere nicht an ausländische Konten.

Verwandte Themen