15-Jähriger baute in Ischgl betrunken Unfall und versteckte sich im Wald
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Der „Maskenmann" Martin N. sitzt wegen Mordes und sexuellem Missbrauch mehrerer Buben in Norddeutschland lebenslang in Haft. Ermittler in Frankreich vermuten nun, dass er hinter der Ermordung eines weiteren Kindes stecken könnte. N. soll die Tat bereits vor Jahren einem Mithäftling gestanden haben.
Celle/Paris – Der als „Maskenmann" bekannte deutsche Kindermörder Martin N. soll sich nun auch in Frankreich wegen der Tötung eines Buben verantworten. Die Staatsanwaltschaft in Nantes beschuldigt Martin N. der Entführung und des Mordes an dem zehnjährigen Jonathan, wie die Ermittler mitteilten. Der frühere Jugendbetreuer war am Freitag aufgrund eines europäischen Haftbefehls an die französische Justiz überstellt worden. N. verbüßte in der JVA Celle wegen Mordes an drei Buben eine lebenslange Haftstrafe.
2012 hatte ihn das Landgericht Stade wegen dreifachen Mordes und sexuellen Missbrauchs in 20 Fällen schuldig gesprochen. Seit den 1990er Jahren war der heute 50-jährige mit einer Maske vermummt in Schullandheime, Zeltlager und Privathäuser in Norddeutschland eingedrungen, um nachts Buben zu missbrauchen. Trotz zahlreicher Fahndungsaufrufe und Fernseh-Sondersendungen kamen ihm die Ermittler jahrelang nicht auf die Schliche – bis sich eines der Missbrauchsopfer an den Betreuer einer Ferienfreizeit erinnerte, der ihn über seinen Wohnort ausgefragt hatte.
Die Anwältin der Familie von Jonathan, Catherine Salsac, verwies auf „Ähnlichkeiten" zu den deutschen Fällen. „Wir hoffen auf einen Prozess", sagte sie. Erst nach einem Urteil könne die Familie „mit der Trauer beginnen". Über eine mögliche Anklage durch die Staatsanwaltschaft müsste ein französischer Untersuchungsrichter entscheiden. Der zehnjährige Jonathan war im April 2004 nachts aus einem Schullandheim in der Nähe von Saint-Nazaire an der Westküste Frankreichs verschwunden. Seine gefesselte und mit Steinen beschwerte Leiche wurde Wochen später in einem Teich nahe der bretonischen Stadt Guérande entdeckt – etwa 25 Kilometer vom Ort seiner Entführung entfernt.
Ermittler vermuteten schon länger, dass Martin N. den Mord beging, konnten dies aber bislang nicht beweisen. Der Familienanwältin zufolge gestand der Deutsche die Ermordung von Jonathan vor rund zwei Jahren einem Mithäftling. Dies habe die Ermittlungen in Frankreich „beschleunigt", sagte sie. Auch in Frankreich beschäftigt sich eine Ermittlergruppe seit Jahren mit dem ungelösten Fall. Eine DNA-Spur auf dem Bett des getöteten Jonathan führte die Polizei jedoch nicht zu dem Deutschen. Auch ein Massentest in Frankreich verlief ergebnislos. (AFP)