Brexit

Importverbot von britischen Schalentieren in EU: Fischhändler empört

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© ANDY BUCHANAN

Die Regierung in London hat der Branche zugesichert, dass die EU ein spezielles Zertifikat entwickle und der Handel ab 21. April wieder aufgenommen werden könne. Dem widerspricht aber die EU. Die Händler sind empört.

London – Empört haben britische Fischhändler auf ein Importverbot ihrer Austern und Muscheln in die EU reagiert. Die Branche macht die britische Regierung verantwortlich. "Dies ist keine neue EU-Politik", sagte Rob Benson, Chef von Kingfisher Seafoods, einem der größten Exporteure von Schalentieren, dem Online-Portal "Politics Home" (Dienstag). "Die Regierung tut ihre Arbeit nicht, um die Industrie zu schützen."

Wie das Portal berichtete, hatte die Regierung in London der Branche zugesichert, dass die EU ein spezielles Zertifikat entwickle und der Handel ab 21. April wieder aufgenommen werden könne. Dem widerspricht aber die EU. "Die EU-Kommission kann bestätigen, dass sie die britische Schalentierbranche darüber informiert hat, dass die (...) Anforderungen nicht vorübergehend sind und jetzt für alle aus dem Vereinigten Königreich importierten Schalentiere gelten", sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde. Das Umwelt- und Agrarministerium in London kündigte an, das Thema weiterhin bei der EU anzusprechen.

Kingfisher Seafoods steht nach eigenen Angaben nun vor dem Aus. Das Unternehmen hat bisher 2500 Tonnen Muscheln jährlich in die EU geschifft. "Wir wollten bis April durchhalten, aber diese Nachricht hat unsere Hoffnungen zerstört", sagte Benson. Britische Schiffe dürfen seit dem Austritt Großbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt am 1. Jänner zwar Fische, aber keine Schalentiere in der EU anlanden. (APA/dpa-AFX)