Corona-Krise

„Auf drei Wochen ausgebucht": Ansturm auf Gratistesten in Apotheken

Verwendet werden Antigentests, die eine CE-Kennzeichnung aufweisen und vom Hersteller für einen Nasen/Rachen-Abstrich bestimmt wurden.
© FRANZ NEUMAYR

Für ein zusätzliches Angebot an Corona-Tests sollen auch die Apotheken sorgen. Aktuell bieten mehr als 500 Apotheken kostenlose Antigen-Schnelltests an, weitere Standorte sollen folgen. „Es geht ziemlich rund", sagt ein Sprecher der Apothekerkammer.

Wien – Knapp über 500 Apotheken offerieren seit Montag die Durchführung kostenloser Antigen-Schnelltests. Das Angebot wurde überaus gut angenommen, vor etlichen Apotheken bildeten sich Warteschlangen. „Unsere Termine sind auf drei Wochen ausgebucht“, berichtete etwa ein Apotheker aus Wien-Donaustadt. Auch andere Testmöglichkeiten verzeichneten regen Zustrom. Seit Montag ist ein aktueller, negativer Coronatest für Friseurtermine und andere körpernahe Dienstleistungen verpflichtend.

„Es geht ziemlich rund“, bestätigte ein Sprecher der Apothekerkammer auf APA-Anfrage eine „extreme Nachfrage“. Das Pilotprojekt, das zeitgleich mit Lockerungsschritten der Corona-Maßnahmen startete, wird nun schrittweise erweitert. Bisher beteiligt sich rund jede dritte der österreichweit 1.400 Apotheken. Die Liste ist unter www.apothekerkammer.at abrufbar. Am Montag war der Ansturm so groß, dass die Internetseite zeitweise überlastet war.

Angesichts des Testbooms in Wien wurden die Kapazitäten erweitert. Im Schloss Schönbrunn wurden über Nacht drei neue „Walk-Ins“ aufgebaut. Statt 2250 sind dort nun 4500 Untersuchung pro Tag möglich. Die Gesamtauslastung aller Wiener Teststationen betrug insgesamt 79,2 Prozent. Für die kommenden Tage wurde eine Entspannung der Situation erwartet. Schon für Dienstag wurde zunächst nur mehr eine Auslastung von knapp über 50 Prozent gemeldet.

Die Angebote der Apotheken seien ausgebucht, bei den Teststraßen gebe es lange Wartezeiten, kritisierte indes Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ). Die Landesregierung müsse für weitere Testmöglichkeiten sorgen. Die Ärztekammer für Niederösterreich forderte, dass der Bund die Kosten für Antigen-Tests wie in Apotheken auch bei Ärzten übernehmen müsse.

Auf den „massiven Ausbau“ der Testmöglichkeiten wies Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hin. Kostenlos testen sei neben den mehr als 400 Teststraßen der Bundesländer und Gemeinden sowie in Apotheken künftig auch in Betrieben möglich. Bis 22. Februar werde das Angebot in den Apotheken noch „massiv verstärkt“. Ab 15. Februar gibt es für Antigen- oder PCR-Testungen in Betrieben einen Kostenersatz von zehn Euro pro durchgeführtem Test. Auch betriebsfremde Personen wie Angehörige, Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umliegender Betriebe können teilnehmen. Die Förderung kann auch für sie beantragt werden.

So funktioniert der Gratis-Test in der Apotheke:

Melden Sie sich telefonisch für einen Termin in der Apotheke Ihrer Wahl an. Nehmen Sie zu Ihrem Testtermin die E-Card mit. Die Abstrichnahme erfolgt durch eine Apothekerin oder einen Apotheker unter Einhaltung der Schutz- und Hygienevorkehrungen. Verwendet werden Antigentests, die eine CE-Kennzeichnung aufweisen und vom Hersteller für einen Nasen/Rachen-Abstrich bestimmt wurden.

Bei einem negativen Ergebnis erhalten Sie eine Testbestätigung, die, wenn sie nicht älter als 48 Stunden ist, als Freitesten für körpernahe Dienstleister gilt. Bei Vorliegen eines positiven Testergebnisses begeben Sie sich bitte in Selbstquarantäne und rufen Sie 1450. Es erfolgt eine Meldung an die Gesundheitsbehörde durch die Apotheke. (APA, TT.com)