Dealer bedrohte Pächter: Polizei forschte Innsbrucker Drogenring aus
Der Kopf eines Drogenrings im Großraum Innsbruck wollte einen Pächter dazu nötigen, ihm sein leerstehendes Geschäftslokal zu überlassen. Dieser erstattete jedoch Anzeige und machte die Beamten so auf die Dealer-Gruppe aufmerksam.
Innsbruck – Einen Drogenring im Großraum Innsbruck hat kürzlich die Polizei aufgelöst. Darauf aufmerksam wurden die Beamten nach einer Strafanzeige wegen gefährlicher Drohung. Von einem leerstehenden Geschäftslokal im Westen der Landeshauptstadt ging, wie sich herausstellte, ein reger Kokainhandel aus. Der Haupttäter des Drogenringes nötigte den Pächter des Lokals dazu, den Pachtvertrag auf ihn umzuschreiben. Da die verbalen Einschüchterungen nicht ausreichten, drohte er ihm mit einer Faustfeuerwaffe. Aus Angst erstattete der Slowene Anzeige bei der Polizei.
Als Haupttäter konnten die Beamten rasch einen 40-jährigen Marokkaner ausforschen. In weiterer Folge wurden außerdem zwei Gehilfen, ein Marokkaner sowie ein Russe, identifiziert. Bei den gerichtlich angeordneten Hausdurchsuchungen fand die Polizei eine kleine Menge Drogen, die zur Drohung verwendete Schreckschusspistole und mehrere Hundert Euro Bargeld – offensichtlich der Erlös aus den Geschäften.
Im Zuge der Ermittlungen konnte dem 40-Jährigen der Verkauf von mindestens einem halben Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von rund 50.000 Euro zwischen Sommer und Dezember 2020 nachgewiesen werden. Er wurde in die Justizanstalt Innsbruck überstellt, seine beiden Mittäter auf freiem Fuß angezeigt. Ebenfalls angezeigt wurden zehn ausgeforschte Abnehmer. (TT.com)