Bundesliga

0:1-Niederlage: WSG Tirol lässt in Hartberg drei Punkte liegen

Fabian Koch und Nemanja Celic konnten mit der WSG keinen Punkt aus der Steiermark mitbringen.
© ERWIN SCHERIAU

Trotz klarer Überlegenheit über weite Strecken des Spiels verlor die WSG Tirol das Nachholspiel in Hartberg mit 0:1. Damit ist das Rennen um die Meisterrunde vier Runden vor Schluss völlig offen.

Von Tobias Waidhofer

Hartberg – Es war kaum zu glauben: In der 67. Minute schoss die TSV Hartberg gestern zum ersten Mal in der zweiten Halbzeit auf das WSG-Tor. Und diesen Versuch von Ex-Wacker-Kicker Sascha Horvath „legte“ WSG-Keeper Ferdinand Oswald Rajko Rep auf, der sich nicht zweimal bitten ließ. Selten hatte eine alte Fußball-Weisheit („Die Tore, die man nicht schießt, bekommt man“) wohl besser gepasst als am gestrigen Abend. Aber von Anfang an:

Schon in der ersten Halbzeit hatte die WSG Tirol mit einer Änderung in der Start­aufstellung – Benni Pranter ersetzte Tobi Anselm – alles im Griff. Mehr Ballbesitz und Torschüsse, die bessere Zweikampfquote, das alles sprach für die Tiroler, nur der Torjubel blieb aus: Zum einen weil Zan Rogelj nach einer starken Celic-Flanke den Ball nicht richtig traf (6. Minute), und zum anderen weil Flo Rieder in der 23. Minute nach Schnegg-­Zuspiel an Hartberg-Keeper Rene Swete scheiterte. Der auffälligste „Kristall-Bua“ war in Durchgang eins aber wieder einmal Nikolai Baden Frederiksen, dessen Schienbeinschoner von der Hartberger Defensive nicht nur einmal einer Belastungsprobe unterzogen wurden.

Dass man sich aber bei aller Überlegenheit nicht in Sicherheit wiegen sollte, zeigte nach 38 Minuten eine starke Oswald-Parade gegen Florian Flecker.

Doch das letzte Highlight in Halbzeit eins setzten wieder die Gäste: Benni Pranter spielte bei seinem ersten Startelfeinsatz seit Oktober des Vorjahres all seine Cleverness bei einer Balleroberung gegen Gollner aus, ließ einen feinen Chip auf Frederiksen folgen, der aber nur den Pfosten traf (45.). Es ging mit einem schmeichelhaften 0:0 für die Gastgeber in die Kabine.

Hartberg-Coach Markus Schopp reagierte mit einem Doppelwechsel auf den schwachen ersten Durchgang. Doch das änderte nichts am Charakter des Spiels, die Tiroler waren weiter Herr am Rasenviereck. Vor allem, weil in der Mittelfeldzentrale der starke Nemanja Celic gemeinsam mit Thanos Petsos technische wie physische Überlegenheit demonstrierte. So richtig gefährlich wurde es aber erst nach 56 Minuten, als Fabian Koch nach starker Frederiksen-Aktion einen „Tausender“ liegen ließ. Das ungläubige Gesicht des Natterers sprach Bände. So langsam musste sich die WSG die mangelnde Chancenverwertung vorwerfen lassen.

Und als Felix Luckeneder in der 65. Minute einen Rogelj-Versuch aus spitzem Winkel von der Linie kratzte, schien es endgültig wie verhext. Es folgte der schon zu Beginn beschriebene Treffer der Steirer, der kam wie ein Regenguss aus heiterem Himmel.

Es war ein Tiefschlag, der den Tirolern die Energie aus dem Leib saugte. Auch ein Dreifachwechsel samt „Kante“ Bruno Soares im Sturmzentrum konnte die Niederlage nicht mehr verhindern. „Unglaublich, was wir verpulvert haben. Da sollst du als Trainer nicht ausflippen“, schüttelte Thomas Silberberger fassungslos den Kopf.

Für die WSG geht’s heute weiter nach Wien, wo man auf der Hohen Warte trainiert, bevor man am Samstag bei der Admira gastiert. Dort braucht’s einen Sieg.

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