Facebook lenkte nach Ende von Medienstreit in Australien ein
Die neuen Regelungen wurden von Google und Facebook zunächst scharf kritisiert. Nach dem am Donnerstag verabschiedeten Gesetz müssen sie in Australien künftig für Medieninhalte zahlen.
Canberra, Menlo Park – Facebook hat sich in Australien dem neuen Mediengesetz gebeugt und Vereinbarungen mit einigen Unternehmen abgeschlossen. Man habe sich mit den Firmen Private Media, Schwartz Media und Solstice Media geeinigt, teilte das weltgrößte Social-Media-Netzwerk am Freitag mit. Zu finanziellen Details äußerte sich der US-Techkonzern nicht. In Kraft treten sollen die Vereinbarungen innerhalb von 60 Tagen nach endgültiger Vertragsunterschrift.
Die drei Medienunternehmen, mit denen Facebook sich am Freitag geeinigt hat, geben unter anderem Wochenzeitungen heraus, Branchenzeitschriften und Online-Magazine.
Google und Facebook bezahlen nun für Medieninhalte
In Australien müssen Google und Facebook nach dem am Donnerstag verabschiedeten Gesetz künftig für Medieninhalte zahlen. Die Techkonzerne hatten die neuen Regelungen scharf kritisiert. Der Streit war eskaliert, als Facebook sämtliche Medienlinks sowie mehrere Behörden- und Katastrophenschutzseiten gesperrt hatte. Es ist vorgesehen, dass sich die Tech-Konzerne zunächst mit den Medienhäusern zusammensetzen, um Vereinbarungen über Zahlungen zu treffen. Kommt es zu keinem Deal, entscheidet ein von der Regierung berufener Vermittler. „Die globalen Techgiganten verändern die Welt, aber wir können nicht zulassen, dass sie die Welt regieren", sagte der australische Ministerpräsident Scott Morrison am Freitag.
Australien ist das erste Land, das ein Gesetz dieser Art verabschiedet hat. Rund um den Globus suchen Regierungen seit Jahren nach Wegen, um den Einfluss der US-Technologieriesen einzudämmen. Mehrere Staaten haben nun erklärt, Schritte nach dem Beispiel Australiens einzuleiten. (APA/Reuters)