Coronavirus

Ab Montag kostenlose Corona-Selbsttests in Apotheken erhältlich

Ein Home-Testkit mit Covid-19 Schnelltest.
© APA/Schlager

Schrittweise soll die Bevölkerung ab kommender Woche mit kostenlosen „Nasenbohrertests" versorgt werden, vorerst stehen aber nur Kits für 600.000 Personen zur Verfügung. Die Apothekerkammer ersucht, nicht gleich am ersten Tag hinzustürmen.

Wien – Ab Montag startet die Abgabe der kostenlosen Corona-Selbsttests in den Apotheken. Schrittweise soll die Bevölkerung damit versorgt werden, vorerst stehen aber nur Kits für 600.000 Personen zur Verfügung, wie Apothekerkammer-Chefin Ulrike Mursch-Edlmayr der Kleinen Zeitung berichtete. „Die Abgabe der Gratis-Wohnzimmertests durch die Apotheken ist ein langfristig angelegtes Projekt", stellte Thomas Veitschegger, Präsident der Apothekerkammer Oberösterreich, am Freitag fest.

Veitschegger ging laut Aussendung davon aus, dass „im Idealfall" vorerst 500.000 Personen damit versorgt werden können. Die Apotheken würden sukzessive beliefert werden. „Jede Bürgerin und jeder Bürger kann daher davon ausgehen, ein Testkit zu bekommen – aber eben erst nach und nach", betonte Veitschegger.

Jeder über 15 mit E-Card erhält fünf Stück

Jeder, der über eine E-Card verfügt und älter als 15 ist, kann in einer Apotheke fünf Selbsttests kostenlos erwerben, so der Plan. Die „Nasenbohrertests" sind leicht anwendbar und sollten verwendet werden, wenn jemand andere Personen trifft. Veitschegger ersuchte, „nicht gleich am ersten Tag in die Apotheken zu stürmen". Mitte März würden schon wesentlich mehr Tests zur Verfügung stehen als zu Beginn der Aktion.

Für die erste Woche werden rund drei Millionen Einzeltests an die Apotheken geliefert. Zeitlich und organisatorisch sei das sehr herausfordernd, da die Einzeltests von den Apotheken zu Fünf-Stück-Paketen mit erklärendem Informationsmaterial erst noch vorbereitet werden müssen, damit die Tests überhaupt an die Menschen weitergegeben werden können.

Ohne ELGA-Anknüpfung Erhalt derzeit nicht möglich

Rund 300.000 der 8,8 Millionen E-Card-Besitzer gehen leer aus, weil sie aus der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) ausgestiegen sind, berichtete die Kleine. Denn ohne ELGA-Anknüpfung der E-Card weiß der Apotheker nicht, ob die Person nicht schon bei anderen Apotheken ein Set abgeholt hat. Dazu zitierte die Zeitung den Chef des SPÖ-nahen Pensionistenverbands Peter Kostelka: „Es werden jene bestraft, die von einem Recht, das ihnen zusteht, Gebrauch gemacht haben."

„Seit Herbst fordert SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner, solche Wohnzimmertests für alle gratis und zur einfachen Eigenanwendung zu ermöglichen", erinnerte SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher am Freitag per Aussendung. Im Jänner habe die Regierung auf das Konzept eingelenkt. „Kaum geht es an die Umsetzung durch die Bundesregierung, bricht schon wieder das nächste Chaos aus", kritisierte Kucher den Umstand, dass nicht gleich Tests für alle zur Verfügung stehen.

„Wir schaffen heute die rechtlichen Voraussetzungen in einer Bundesratssitzung", sprach Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag auf APA-Nachfrage bei einer Pressekonferenz von „Zeitdruck" in der Pandemie. Die Selbsttests würden dann ab nächster Woche ausgerollt. Derzeit gehe das über die ELGA, damit seien alle, die das „Opt-out" gewählt haben, nicht inkludiert, bestätigte der Ressortchef. „Da versuchen wir in den nächsten zwei Wochen eine Lösung zustande zu bringen", kündigte Anschober jedoch an. (APA)