Drogenkrieg

Angriff auf Party in Mexiko: Mindestens elf Menschen erschossen

Ein Wagen der Polizeiforensiker am Tatort.
© ULISES RUIZ

Die Täter sollen in Tonalá im Westen des Landes von einem Pickup aus das Feuer auf eine Menschenansammlung eröffnet haben. Derzeit werden in Mexiko fast 100 Morde pro Tag registriert.

Mexiko-Stadt – Bei einem bewaffneten Angriff auf eine Party in Tonalá im Westen Mexikos sind Behördenangaben zufolge mindestens elf Menschen erschossen worden. „Auf dem Gehsteig wurden die Leichen von zehn Männern mit Schusswunden gefunden“, hieß es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Jalisco, in der Tonalá liegt. Außerdem sei im Haus ein Minderjähriger tot aufgefunden worden, der ebenfalls Schussverletzungen aufwies. Eine Frau und ein Bub wurden demnach verletzt.

Die Täter sollen laut der Mitteilung vom Samstagabend (Ortszeit) von einem Pickup aus das Feuer eröffnet haben. Seit Ende 2006 der sogenannte Drogenkrieg in Mexiko ausbrach, hat die Gewalt in dem Land mit rund 126 Millionen Einwohnern immense Ausmaße erreicht. Derzeit werden fast 100 Morde pro Tag registriert, in Österreich waren es 2019 insgesamt 65. Zudem gelten in Mexiko mehr als 82.000 Menschen als verschwunden.

Das Blutvergießen geht zu einem großen Teil auf das Konto von Kartellen und Banden, die am Drogenschmuggel ins Nachbarland USA beteiligt sind, aber auch durch Entführungen, Erpressung und andere Verbrechen Geld erbeuten. Oft haben sie Verbindungen zu Sicherheitskräften. Laut Zahlen des Thinktanks IEP werden nur etwa drei Prozent der in Mexiko gemeldeten Straftaten aufgeklärt.

Der westmexikanische Bundesstaat Jalisco gilt als besonders gefährlich. Die Wiege des mächtigen Kartells Jalisco Nueva Generación (CJNG) erlebt derzeit eine besonders schlimme Gewaltwelle. (APA/dpa)