Urlaub in der Pandemie: Griechenland und Mallorca planen mit Vorsicht
Schon ab Ostern möchte der Touristik-Gigant TUI wieder Urlaube in Mallorca möglich machen. Allerdings hofft man dort noch auf ein Ende der Reisewarnungen. Auch Griechenland wagt vorsichtige Pläne, ab Mai wieder Urlauber empfangen zu können.
Athen, Hannover – Während die Corona-Pandemie Europa noch immer stark im Griff hat, gibt es bereits erste Anstrengungen, in Bälde wieder Urlaube am Meer anzubieten. Bereits ab Ostern möchte das Touristikunternehmen TUI wieder Urlauber nach Mallorca bringen. Griechenland denkt auch über eine Öffnung des Tourismus im Mai nach. Voraussetzungen für beide sind allerdings gute Entwicklungen der Corona-Zahlen.
Griechenland will Tourismus im Mai hochfahren
Griechenland will seine große Tourismusbranche im Mai wieder von den Corona-Restriktionen befreien. Die Entscheidung hänge allerdings von den epidemiologischen Daten ab, sagte Regierungssprecherin Aristotelia Peloni am Montag vor Journalisten. Zunächst sei geplant, noch in diesem Monat die Beschränkungen im Einzelhandel aufzuheben und die Schulen wieder zu öffnen.
Mit dem erwarteten Fortschritt bei den Impfungen sollen im April wieder Lokalbesuche im Freien erlaubt sein, ehe der Tourismus wieder hochgefahren werden soll. Dieser macht etwa ein Fünftel der griechischen Wirtschaftsleistung aus. Jeder fünfte Beschäftigte ist in diesem Bereich tätig. "Wir haben noch harte Tage vor uns", sagte die Regierungssprecherin. "Aber wir laufen die letzte Meile in diesem Marathon."
Von der Entwicklung des Tourismus hängt ab, wie stark sich Griechenland von der Rezession 2020 erholen wird. Das Land hatte sich gerade erst aus der jahrelangen Schuldenkrise befreit, als Corona für einen erneuten Rückschlag sorgte. Griechenland beklagt bislang fast 6800 Corona-Tote.
TUI möchte Osterurlaub auf Mallorca anbieten
Der Touristik-Gigant TUI will Urlauber ab den Osterferien wieder nach Mallorca bringen. "Die Hotellerie hat sich intensiv vorbereitet, sicheren und verantwortungsvollen Urlaub anzubieten", sagte TUI-Deutschlandchef Marek Andryszak am Montag vor dem Start der Online-Ausgabe der Reisemesse ITB. Präzise Hygienekonzepte gäben Zuversicht, die Abstimmung mit den Behörden sei eng. Daher wolle man den Kunden "Osterurlaub auf Mallorca ermöglichen", so der Manager.
Zuletzt wurde Spanien vom Robert Koch-Institut noch als Risikogebiet eingestuft - aber ohne außergewöhnlich hohe Corona-Neuansteckungen. TUI wies darauf hin, dass die Werte auf Mallorca "weit unter denen der meisten deutschen Bundesländer" lägen. Auf der Insel habe die 7-Tage-Inzidenz die Schwelle von 50, teils von 30 unterschritten, sagte Andryszak. Er erhoffe sich deshalb weitere offizielle Signale wie ein Ende der Reisewarnung, eventuell noch in der laufenden Woche.
Einige Veranstalter planen bereits für die Zeit rund um Ostern (4./5. April). Reisen zu den übrigen Balearen-Inseln Ibiza, Menorca und Formentera sowie in den Großteil Festland-Spaniens sagte TUI noch bis Mitte April ab. Nun soll es vor allem auf Mallorca eine vorsichtige Öffnung geben, etwa mit dem Start eines Robinson-Clubs und ersten Flügen der Konzern-Airline Tuifly ab der zweiten März-Hälfte.
Kreta am stärksten nachgefragt – Nordafrika vorerst kein Thema
Das Angebot soll im Sommer weiter ausgebaut werden. Spanien bleibe mit Blick auf die aktuellen Buchungen der größte Markt, hieß es – vor Griechenland, der Türkei und Italien. Gerade sei Kreta am stärksten nachgefragt, das könne sich aber ändern, sagte Andryszak: "Ich hoffe, dass Mallorca aufholen wird zu den griechischen Inseln, vielleicht daran vorbeizieht." In der Ägäis waren TUI-Reisen zu Beginn dieser Woche vorerst bis zum 14. April ausgesetzt – für Griechenland wie für die Türkei ausgenommen Antalya. Auf Ziele wie Tunesien, Marokko oder Ägypten müssen Kunden wohl noch bis mindestens Ende April warten.
Noch nicht ganz klar ist, in welche Richtung sich die Preise in diesem Jahr entwickeln. Zumindest Frühbucher könnten wegen der noch gering ausgelasteten Kapazitäten günstiger wegkommen, hieß es. Über das gesamte Jahr gesehen dürften die Durchschnittspreise aber steigen – auch weil viele Urlauber bereit seien, Hochwertigeres zu buchen. (APA, dpa-AFX, Reuters)