Coronavirus

Maßnahmen für Österreichs Schulen werden nach Ostern regionalisiert

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An den Schulen werden für Kinder ab der AHS-Unterstufe/Mittelschule demnächst neue Corona-Selbsttests eingesetzt. Für ganz Österreich gilt, dass es nach Ostern wie angekündigt eine Regionalisierung der Maßnahmen geben wird.

Wien – An den Schulen werden ab der AHS-Unterstufe/Mittelschule demnächst neue Corona-Selbsttests eingesetzt. Diese zum Teil schon an Oberstufen verwendeten Verfahren haben eine höhere Sensitivität, erfordern aber ein Pipettieren, kündigte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag an. An den Volksschulen bleibt es bei den bisherigen Tests, auch die Testfrequenz (dreimal in der Woche an Volksschulen, zwei- bis dreimal beim Rest) ändert sich nicht.

Nach den Osterferien stehen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland vier Tage Distance Learning auf dem Programm. Wie in den Fernunterrichtsphasen im Herbst und vor den Semesterferien wird Betreuung angeboten. Faßmann appellierte aber, diese nur dann zu nutzen, wenn es nicht anders geht. Was danach sein wird, müsse man "immer wieder neu bewerten".

In den anderen Bundesländern geht es mit dem Schulbetrieb wie vor den Ferien weiter. Auch Vorgaben zur Maskenpflicht ändern sich nicht.

📽️ Video | Neue Corona-Selbsttests an Schulen: Höhere Sensitivität

"Kritiker sagen, unsere Tests seien zu wenig sensitiv", so Faßmann. "Das stimmt schon, aber eine PCR-Testung aller Schüler und Schülerinnen, inklusive Lehr- und Verwaltungspersonal, und das mehrmals in der Woche, überschreitet logistische Grenzen." Auch die Virologin Monika Redlberger-Fritz (MedUni Wien) meinte: "Natürlich wünsche ich mir, dass alle Tests nach der PCR-Methode durchgeführt werden." Diese habe aber auch Nachteile: Die Tests müssten gut abgestrichen werden und die Auswertung im Labor erfolgen. Dadurch dauere es in der Praxis bis zu vier Tage bis zum Vorliegen eines Ergebnisses.

Regionale Maßnahmen nach Ostern

Für ganz Österreich gilt, dass es nach Ostern wie angekündigt eine Regionalisierung der Maßnahmen geben wird. "Es macht keinen Sinn, Bezirke mit einer Inzidenz von 500 genauso zu behandeln wie mit 50", meinte der Minister. Übersteigt die Sieben-Tages-Inzidenz in einer Gemeinde oder einem Bezirk den Wert von 400 und ist dieser Anstieg nicht auf ein spezifisches Ereignis wie etwa einen Cluster in einem Betrieb zurückzuführen, dann wechseln Schulen ins Distance Learning. Umgekehrt soll aber auch gelten: Wenn sich die Inzidenz dauerhaft ("Die Betonung auf dauerhaft ist wichtig") sinkt, könnte aus Schichtbetrieb auch wieder ein voller Präsenzbetrieb werden.

Die derzeitige Wiener Kontaktpersonenregelung soll außerdem auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet werden. Schüler und Lehrer mit einem Infektionsfall in der Klasse werden dabei automatisch als Kontaktperson der Kategorie 1 gewertet werden – sie dürfen aber weiter am Unterricht teilnehmen. Wenn neben dem Indexfall eine zweite Person positiv PCR getestet wird, wird die Klasse in Quarantäne geschickt - diese dauert dann 14 Tage.

Insgesamt wurden bei den seit den Semesterferien durchgeführten Schul-Selbsttests 5000 positive Resultate registriert. In etwa zwei Drittel der Fälle war dann auch der PCR-Test positiv. Das habe über den Schulbetrieb hinausreichende Folgen gehabt, so Faßmann: Bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von drei Personen habe man mit den gefundenen 3500 PCR-bestätigten positiven Kindern 10.000 weitere Personen – Väter, Mütter und Geschwister – als Verdachtsfälle detektiert.

Die Strategie des Offenhaltens der Schulen mit engmaschigen Tests habe durchaus funktioniert, so Faßmann. Außerdem müsse man bedenken, dass sich Kinder und Jugendliche auch außerhalb der Schule treffen würden. "Die Schule ist ein Ort der Infektionsweitergabe, aber die Schule ist auch ein Ort der Kontrolle." (TT.com, APA)