Freundliches Osterwochenende in Tirol, aber unbeständiger und kühler als zuletzt
Pünktlich zum launischen April haben die frühsommerlichen Tage vorerst ein Ende, bis auf ein paar Wolken und einzelne Regenspritzer verläuft die Ostereiersuche aber ungestört. Nächste Woche könnte der Winter ein Comeback feiern.
Innsbruck – Der April macht, was er will: Dieser Regel könnte das Wetter in Tirol heuer alle Ehre machen, denn pünktlich zum Monatsbeginn ist Schluss mit dem Vorgeschmack auf den Sommer. Das Osterfest wird zwar „im Großen und Ganzen freundlich, aber nicht mehr so warm wie zuletzt", meint Reinhard Prugger von den Meteo Experts. Auch Wolken und einzelne Regentropfen mischen hin und wieder mit. Spannend wird es zum Wochenstart, wenn ein Tiefdruckgebiet im Anmarsch ist – und der Sommer eher wieder in weitere Ferne rücken dürfte.
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Mix aus Sonne und Wolken ab Freitag, vereinzelt nass
Die volle Ladung Frühlingsgefühle bietet zunächst noch der Gründonnerstag, bei strahlendem Sonnenschein sind bis zu 23 Grad möglich. Erst am Nachmittag ziehen ein paar Quellwolken auf, die gegen Abend sowie in der Nacht auf Freitag auch Regentropfen bringen können. Mit einem Mix aus dichteren Wolken und Sonne geht es dann durch den Karfreitag. Vereinzelt sind wieder Regenspritzer zu erwarten, Ost- und Südtirol bleiben davon aber verschont. „Die Strömung dreht sich auf Norden, darum gehen die Temperaturen etwas zurück.", erklärt der Meteorologe. Das Thermometer erreicht somit nicht mehr die 20-Grad-Marke.
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Deutlich kühler startet auch der Karsamstag, in der Früh sogar mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Im Laufe des Tages wechseln sich erneut Sonnenschein und Wolkenfelder ab. Mit etwas Regen ist im Tiroler Unterland zu rechnen, freundlicher sind die Aussichten für den Westen und Süden des Landes. Die Temperaturen passen zur Jahreszeit und liegen bei maximal 15 Grad. Ganz ähnlich geht es am Ostersonntag weiter. „Insgesamt wird es ein schöner, sonniger Tag, wenn auch nicht übermäßig warm", prognostiziert Prugger.
Winterlicher Umschwung in der neuen Woche?
Die neue Woche dürfte sich laut Prugger zunächst auch von ihrer sonnigen Seite zeigen, es nähert sich jedoch ein Tiefdruckgebiet. „Dieses könnte einen Wetterumschwung mit sich bringen, der sich schon am Montag bemerkbar macht." Wie genau, lässt sich aus den Wetterkarten noch nicht klar sagen, der Meteorologe schließt jedoch auch eine weiße Überraschung am Dienstag nicht aus: „Der Winter gibt sich noch nicht ganz geschlagen."
🐰 Zu Ostern ist alles möglich
Das Wetter zum Osterfest ist, nicht nur heuer, unberechenbar. Zum einen sind in der Übergangsjahreszeit in Nordeuropa oft noch kalte Luftmassen im Umlauf, die je nach Großwetterlage bis nach Österreich gelangen. Zum anderen sind bei südlicher Strömung und hohem Sonnenstand auch bereits sommerliche Tage mit 25 Grad und mehr möglich. Hinzu kommt natürlich das jährlich wechselnde Datum des Fests.
„Schaut man sich die Osterfeste der vergangenen 30 Jahre an, so sticht einem sofort 2013 ins Auge“, erinnert sich ZAMG-Meteorologe Manfred Spatzierer. „Ein massiver Kaltlufteinbruch hat damals pünktlich zum Fest für winterliche Verhältnisse mit Schneefall bis in tiefe Lagen gesorgt.“
Dass auch das Gegenteil möglich ist, zeigt ein Blick auf das Jahr 2000: Bei bis zu 29 Grad in Salzburg gab es verbreitet Sommerwetter im April. Auch 2009 und 2011 konnte man bei Temperaturen über 20 Grad die Osternester getrost im T-Shirt suchen.
März schwankte zwischen Winter und Frühsommer
Abwechslungsreich war auch schon der zu Ende gehende März 2021, ziehen die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sowie der Wetterdienst Ubimet am Mittwoch Bilanz. Zu Beginn wurde es frühlingshaft warm, kurz nach der Monatsmitte folgte ein ordentlicher Kaltlufteinbruch. So wurde am 19. März in Ehrwald mit minus 15,5 Grad die tiefste Temperatur des Monats unter 1000 Metern Seehöhe gemessen. Am Ende kletterte das Thermometer aber sogar auf über 20 Grad.
Unterm Strich war der heurige März in ganz Österreich im Vergleich zum Mittel der letzten 30 Jahre um 0,8 Grad zu kühl. „Im Vergleich mit einem März der Klimaperiode 1961 bis 1990 war er jedoch um 0,5 Grad zu warm. Denn ein durchschnittlicher März ist mittlerweile um rund 2 Grad wärmer als in den 1960er-Jahren", erklärt Alexander Orlik von der ZAMG. Gleichzeitig war es im vergangenen Monat sehr trocken und sonnig, besonders in Osttirol. (klh)
📊 Das war der März 2021 in Tirol
Niederschlagsabweichung: Nordtirol -23%, Osttirol -87%
Temperaturabweichung: -0.9 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: 3%
Temperaturhöchstwert: Imst 23.4 Grad (30.3.)
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): Brunnenkogel -23.4 Grad (20.3.)
Temperaturtiefstwert unter 1000 Meter: Ehrwald -15.5 Grad (19.3.)
Höchste Sonnenscheindauer: Sillian 238 Stunden
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