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Gschmackige Tipps und zünftige Ideen: Unsere „Gaumenfreuden" fürs Osterfest

Liebe Genussfreunde,

wir alle wissen: Das Jahr 2020 war nicht gerade das Gelbe vom Ei. Und auch heuer kommt der Osterhase mit Maske angehoppelt. Es heißt also weiterhin die Ohren steif halten – und die Nase bestenfalls frei, denn: Ostern riecht nach Frühling, nach grünen Gräsern und bunten Blumen. Nach gekochten Eiern, zünftiger Jause und frischem Germgebäck.

Richtig: Das erste große Fest des Jahres kommt ohne kulinarische Feinheiten freilich nicht aus. Und davon findet ihr in unserem Gaumenfreuden-Newsletter zur Genüge – vom zarten Lammrückenfilet übers süße Zuckerreinkerl bis hin zu einem klassischen Tiroler Eiersalat dürfte für jeden Geschmack das passende Schmankerl dabei sein.

Und auch, wenn wir es längst satt haben, dass das Familienfrühstück wieder etwas kleiner ausfällt als sonst: Wir lassen es uns trotzdem schmecken. Mit den herzhaften Brunch-Aufstrichen aus unserer Rezept-Schublade noch einmal mehr. Da wird nicht lange rumgeeiert. Und apropos Ei: Wir geleiten euch Schritt für Schritt zum perfekten Osterei und verraten so manches, was hinter der Schale steckt.

In diesem Sinne: Don't worry, be hoppy! Und viel Vergnügen beim Nachmachen und Ausprobieren ♡

♥ GSCHMACKIGE TIPPS VON PROFIS

Was wäre ein Fest ohne Schlemmen? Zum anstehenden Osterfest hat man dabei die Qual der Wahl: Kommt ein Klassiker auf den Tisch oder doch lieber etwas Extravagantes? Wird zur Feier des Tages die Kalorienbilanz mal hinten angestellt oder soll es doch lieber möglichst zuckerarm und „Low Carb" sein? So oder so: Erlaubt ist, was schmeckt und die Tage zu etwas Besonderem macht.

Lisa Shelton und Marian Moschen sind begeisterte Food-Blogger und haben mittlerweile mehrere Kochbücher veröffentlicht.
© Lisa Shelton/Marian Moschen

Die Entscheidung können wir natürlich nicht abnehmen, aber vielleicht etwas Inspiration liefern für köstliche Oster-Schmankerln. Dazu haben wir zwei Tiroler gefragt, die mit ihren Rezepten viele begeistern:

Lisa Shelton, die hinter dem Blog „Koch mit Herz" steckt und gerade ihr zweites Kochbuch veröffentlicht hat, sowie Marian Moschen, der sich mit „Mann backt" einen Namen gemacht hat. Sie verraten, was bei keinem Osterfest fehlen darf.

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➢ Lisa Shelton empfiehlt ...

... für den Ostersonntag ein Lammrücken-Filet auf Kartoffel-Kohlrabi-Püree mit Senf-Sahne-Sauce und Spinat-Salat.

© LISA SHELTON

★ Das Rezept (für 2 Personen)

Zutaten:

Für den Lammrücken: 4 Stück Lammrücken Filet, 2 EL Dijon Senf, 1 EL Rosmarin (gehackt),1 EL Lammgewürz deiner Wahl, 2 EL Butterschmalz

Für das Püree: 300 g Kartoffeln, 100 g Kohlrabi, 100 g Butter, 1-2 TL Salz, etwas Muskatnuss, etwas Pfeffer

Für die Senf-Sauce: 50 ml Weißwein, 10 ml Gemüsebrühe, 2 EL Dijon-Senf, 2 Knoblauchzehen, 1 TL Salz, 50 ml Sahne

Zubereitung:

➤ Das Lamm am besten am Vortag marinieren. Reibe es dazu mit reichlich Dijon-Senf ein und bestreue es dann mit fein gehacktem Rosmarin und, wenn gewünscht, etwas Lammgewürz. Lagere es so über Nacht in einer luftdichten Glasdose im Kühlschrank.

➤ Ebenfalls am Vortag solltest du die Kartoffeln kochen, um sie am nächsten Tag für das Püree verwenden zu können. Koche gerne eine größere Menge Kartoffeln und verwende sie in den nächsten Tagen auch noch für andere Gerichte.

➤ Am selben Tag nun den Kohlrabi schälen, würfeln und für ein paar Minuten bissfest garen. Die Kartoffeln schälen, ebenfalls würfeln und die letzten 2 Minuten mit dem Kohlrabi garen, damit sie wieder warm sind.

➤ Das Gemüse abseihen und durch eine Kartoffelpresse drücken. Reichlich Butter in einem Topf zerlassen und das Kartoffel-Kohlrabi-Püree sowie reichlich Salz, etwas Muskatnuss und Pfeffer dazugeben. Gut verrühren und dann die Hitze stark reduzieren.

➤ Für das Lamm nun reichlich Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und die marinierten Filets auf beiden Seiten für 5 Minuten scharf anbraten (Garstufe „medium“). Wenn du das Lamm „well done“ möchtest, einfach länger braten. Danach die Filets aus der Pfanne nehmen und in Alufolie wickeln.

➤ Den Bratenrückstand mit Weißwein ablöschen und dann etwas Brühe dazugeben. Senf, gepresste Knoblauchzehen und Salz einrühren und bei Bedarf pürieren. Die Sauce für ein paar Minuten einkochen lassen und zum Schluss einen Schuss Sahne unterrühren.

➤ Das Püree auf zwei Tellern verteilen und die Lammrücken-Filets darauf setzen. Mit der Senf-Sauce übergießen und direkt genießen.

➢ Marian Moschen empfiehlt ...

... für das Osterwochenende ein süßes Germteiggebäck: das Zuckerreinkerl.

© Marian Moschen

★ Das Rezept (8 bis 10 Portionen)

Zutaten:

Für den Hefeteig: 500 g Mehl, 20 g frische Hefe, 250 ml lauwarme Milch, 50 g Zucker, 50 g Butter, 1 Ei, 2 Dotter, 1 Prise Salz, 1 EL Rum

Für die Füllung: 150 g Butter, 150 g Honig, 100 g brauner Zucker, 2 TL Zimt, 20 ml Rum

Zubereitung:

Zubereitung des Teiges: Milch, Zucker und Butter in einem Topf auf kleiner Flamme lauwarm erwärmen, bis sich die Butter aufgelöst hat. Wichtig: Nicht zu heiß, sonst sterben die Hefebakterien ab und der Teig geht nicht mehr auf!

Die Hefe in der Milch auflösen und in eine Rührschüssel geben. Das Mehl über die Milchmischung sieben, Ei, Dotter, Rum und Salz dazugeben.

Den Teig für 10 Minuten zu einem sehr glatten Teig kneten (lassen), zudecken und für 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.

Zubereitung der Fülle: Alle Zutaten für die Fülle in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze langsam zum Köcheln bringen. 2-3 Minuten kochen lassen, dann vom Herd nehmen und leicht überkühlen lassen.

Fertigstellen der Zuckerreinkerl: Den Germteig in 80 g bis 100 g große Portionen aufteilen und daraus Kugeln formen. 8 bis 10 ofenfeste Schüsseln ø10cm befetten und bemehlen und das Backrohr auf 195°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die Kugeln nun sehr dünn ausrollen, und sehr großzügig mit der Fülle einstreichen. Dann so einrollen, dass die Fülle nicht herausgedrückt wird. Die nun entstandenen Rollen wiederum zu Schnecken formen und in die Schüsselchen legen.

Die übrige Fülle oben auf die Reinkerl träufeln und dann alles nochmal 10 bis 20 Minuten gehen lassen. Die Reinkerl für 15 bis 20 Minuten goldgelb backen, 5 Minuten überkühlen lassen und dann aus den Förmchen stürzen.

♡ Auf den Geschmack gekommen? Weitere Tipps und Rezepte gibt es in unserem Artikel "Tiroler Food-Blogger verraten ihre liebsten Oster-Schmankerln" und in unserem Kulinarik-Dossier.

♥ AUS UNSERER REZEPT-SCHUBLADE: TIPPS FÜR DEN OSTERBRUNCH

Aus zwei mach eins: Bei einem Osterbrunch vereinen sich die besten Aspekte von Frühstück und Mittagessen – und das große Schlemmen zieht sich in der Regel über den ganzen Vormittag. Aufgetischt wird Warmes, Kaltes, Süßes oder Herzhaftes.

Ganz allgemein lebt ein Brunch von der Vielfalt – und eines der unverzichtbaren Bestandteile ist natürlich das Gebäck. Und wo Brot ist, sollte auch Belag sein. Neben einer Auswahl an Marmeladen, Käse, Wurst und Osterschinken könnt ihr eure Gäste mit ungewöhnlichen Aufstrichen überraschen.

Diese drei Aufstriche gelingen schnell:

Frischkäse-Rucola-Aufstrich: Einen Becher Frischkäse nach Belieben mit etwas Topfen strecken und mit etwas Olivenöl geschmeidig rühren, kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Eine Handvoll Rucola, gewaschen und grob gehackt, unterrühren, sowie nach Geschmack einen EL geröstete Pinienkerne, ein paar in feine Streifen geschnittene getrocknete Tomaten (in Öl) oder beides.

Paprika-Feta-Aufstrich: Etwa ein halbes Glas Ajvar (fertige Paprikapaste) oder mehr mit je einer Packung Fetakäse und Frischkäse pürieren. Wer mag, kann zusätzlich etwas gehackte Petersilie und kleine Paprikawürfel unterrühren und alles abschmecken. Wer es pikant mag, kann mit Chili nachwürzen.

Rote-Rübe-Aufstrich: 2 bis 3 Knollen Rote Rüben, vorgegart oder selbst gekocht, mit etwas Öl pürieren, dann eine Packung Frischkäse oder Ziegenfrischkäse unterrühren. Alles mit etwas Zitrone, Salz und Pfeffer und, wer mag, 1 EL Kren abschmecken.

Aufstriche verfeinern das Brot bei jeder Gelegenheit.
© Stocker

Auch ein herzhafter Tiroler Eiersalat lässt sich sowohl auf süßem Osterbrot als auch auf schwarzem Bauernbrot genießen – und ist im Nu zubereitet. Einfach hartgekochte Eier in kleine Stücke schneiden. Mit etwas Mayonnaise, Sauerrahm, Senf, Essig und Zitronensaft gründlich verrühren. Zum Schuss noch mit Salz und Pfeffer abschmecken – und kurz vor dem Servieren mit Schnittlauch garnieren.

So kann der traditionelle Salat angerichtet werden.
© pixabay

♥ GUT ZU WISSEN: DAS PERFEKTE OSTEREI

Wir bleiben gleich beim Thema: Bei Ostereiern sollten ein paar Hinweise berücksichtigt werden, damit der perfekten Osterjause nichts mehr im Weg steht. So geht es Schritt für Schritt zum perfekten Osterei:

Worauf sollte man beim Kauf achten? Ob ihr weiße oder braune Eier kauft, ist reine Geschmacksache. Klar ist, dass weiße Eier sich besser fürs Färben eignen, da die Farben einfach viel intensiver aufgenommen werden. Greift zu Eiern der Größe S/M. Diese sind von jüngeren Hühnern und haben noch eine glattere Schale. So wird das Ergebnis ebenmäßiger.

Eier in warmes oder kaltes Wasser legen? Im Gegensatz zu weichen Frühstückseiern solltet ihr Ostereier in einem Topf mit kaltem Wasser bedecken und erhitzen. Plötzliche Temperaturunterschiede führen zu Rissen in der Schale. Achtet auf darauf, dass das Ei Zimmertemperatur hat.

Wie lange muss ein Ei kochen? Die Garzeit beginnt erst, wenn das Wasser sprudelnd aufkocht und beträgt bei Eiern mittlerer Größe ca. 7 Minuten. Nach dieser Zeit ist der Dotter noch schön saftig und gelb. Etwas Salz oder Essig im Kochwasser verhindern zudem das Austreten des Eiweißes.

Wie alt ist das perfekte Osterei? Das perfekte Osterei ist etwas über eine Woche alt. Der Grund dafür ist simpel. Je älter das Ei, desto größer wird die Luftschicht zwischen Schale und Eiklar. Wenn sich das Eiweiß genügend gelöst hat, lässt sich das Ei besser schälen. Anhand des Mindesthaltbarkeitsdatums lässt sich der Legezeitpunkt errechnen: einfach 28 Tage zurück zählen.

Auch beim Weg zum perfekten Osterei sollten ein paar Dinge beachtet werden.
© pixabay

Wie lagert man gekochte Eier? Am besten an einem kühlen Ort. Aber auch die Lagerung bei Raumtemperatur macht den Ostereiern nichts aus. Pralle Sonneneinstrahlung sollte aber vermieden werden.

Muss man die Eier abschrecken? Nein, bitte nicht. Das Abschrecken von gekochten Eiern mit kalten Wasser bringt nicht wie vermutet eine Erleichterung beim Schälen. Mit dem kalten Wasser können Bakterien durch feine, nicht sichtbare Risse in der Schale ins Innere gelangen. Dadurch verderben abgeschreckte Eier schneller. Nicht abgeschreckte Eier sind auch nach einem Monat Lagerung bei Raumtemperatur völlig unbedenklich.

Womit die Eier färben? Am Markt gibt es mittlerweile ein unendlich großes Angebot an Färbemitteln. Die Gefahr von allergischen Reaktionen auf handelsübliche Mittel ist minimal. Allerdings eignen sich auch natürliche Färbemittel. Rotkraut oder Holunder färben die Eier lila/blau. Rote Rübe gibt ein sattes Rot ab. Für grüne Eier eignen sich Spinat oder Petersilie besonders gut und für gelbe Ostereier ist Kurkuma das richtige Mittel. Das Färben ist relativ einfach. Anstatt die Eier in reinem Wasser zu kochen, wird das Wasser zuvor mit dem bevorzugten natürlichen Färbemittel für etwa 45 Minuten gekocht – dann erst die Eier einlegen und 7 Minuten kochen lassen. Für einen intensiveren Farbton als leichtes Pastell könnt ihr die Ostereier nach dem Kochen noch einige Stunden oder über Nacht im abkühlenden Sud liegen lassen.

♡ Neugierig? Verarbeitungstipps für Ostereier gibt es in unserem Artikel "Da haben wir den Eiersalat (und mehr!)"

© TT

Von links nach rechts:

  • Das 3 ½-Minuten Ei: Flüssiges Eigelb und teils flüssiges Eiweiß.
  • Das 5 -Minuten Ei: Weiches Eigelb und leicht weiches Eiweiß
  • Das 7-Minuten Ei: Wachsweiches Eigelb und festes Eiweiß
  • Das 9-Minuten Ei: Mittelhartes, cremiges Eigelb und festes Eiweiß
  • Das 11-Minuten Ei: Festes, krümeliges Eigelb und festes Eiweiß

♥ ALLERLEI RUND UMS EI

Das ist drin im Ei: Ein Ei hat durchschnittlich etwa 90 Kalorien und wiegt zwischen 53 und 63 Gramm. Es ist etwa doppelt so viel Eiklar wie Eigelb enthalten. Das enthaltene Nahrungsprotein ist biologisch besonders hochwertig und kann sehr gut in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden – notwendig für Muskelaufbau, Zellerneuerung sowie die Produktion von Enzymen und Hormonen. Weiters sind Eier wertvolle Lieferanten von Vitaminen (z.B. Vitamin A, Vitamin D, Folsäure und Biotin) und Spurenelementen. Weitere Infos rund ums Ei

Das verrät uns das Ei: Auf dem Ei können wir genau nachvollziehen, aus welcher Haltung es stammt und sogar, aus welchem Betrieb es kommt. Der Aufdruck gehört auf jedes Ei und gibt uns Aufschluss. Woher diese kommen, kann man auf www.eierdatenbank.at nachlesen.

Das Gelbe vom Ei: Ein Kochbuch ist normalerweise eine Ansammlung von Rezepten. Mehr als das bietet „Das Gelbe vom Ei: Huhnglaubliche Rezepte" von Lea Linster und Peter Gaymann (ars-vivendi, 160 Seiten, 25,60 Euro).

Passend zu Ostern finden sich darin auf 160 Seiten Kochanleitungen rund um Huhn und Ei – und gelacht werden darf zwischendurch auch.

Anregungen und Feedback

Wenn ihr Rezepte, Tipps oder Empfehlungen für unsere Koch-Community habt, dann schreibt uns an forum@tt.com

📧 Dieser Newsletter wurde erstellt von Klara Hürlimann, Tamara Stocker und Christoph Rauth