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Intelligente Tiere: Schweine können sogar Computerspiele lernen

Ist hier vielleicht ein Weibchen? In der Paarungszeit (die „Rauschzeit“ geht von November bis Jänner) kämpfen die älteren, einzelgängerischen Männchen um das Vorrecht bei den Weibchen.
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Experimente zeigen, wie intelligent Schweine sind. Ihr Geruchssinn ist besser als der von Hunden. Und sie sind sehr neugierig, wie ihr bei den jungen Wildschweinen im Alpenzoo seht.

Von Brigitte Warenski

Es geht rund im Gehege der Wildschweine und Wisente im Alpenzoo. „Nachdem die 17-jährige Bache Frieda im letzten Jahr leider verstorben ist, war es recht ruhig in der Anlage. Doch das änderte sich, als im Sommer Frischlingsfindling Berta aus Wien und im Herbst drei junge Überläufer – so nennt man halbwüchsige Wildschweine – aus dem Wildpark Assling dazugekommen sind“, erzählt Eva Oberauer vom Alpenzoo.

📽️ Video | Wildschweine im Alpenzoo

Die neuen Jugendlichen sind neugierig, wühlen alles im Gehege um und untersuchen ihre Umgebung genauestens. Natürlich gibt es da auch immer wieder Zoff. „Hin und wieder wird gerauft, wie das halt so bei Geschwistern üblich ist“, sagt Eva. Auch vor den viel größeren Wisenten haben die jungen Wildschweine nicht immer Respekt. „Es kommt sogar vor, dass vor allem die halbwüchsigen Wisentkälber, von der jugendlichen Rotte – so nennt man eine Gruppe von Wildschweinen – geärgert werden.“

Wildschweine sind wie Hausschweine (die ja von den Wildschweinen abstammen) Paarhufer. Sie sind aber nicht wie die anderen Paarhufer Widerkäuer, sondern Allesfresser.

Nicht nur beim Ärgern, auch sonst sind Wildschweine sehr erfinderisch und klug. „Wildschweine und Hausschweine sind sehr intelligent und werden vom Menschen gerne unterschätzt. Dabei stehen sie nach Ansicht von Experten in Sachen Intelligenz an vierter Stelle nach Menschenaffen, Delfinen und Elefanten“, so Eva. Stellt euch vor, Experimente haben gezeigt, dass „Hauschweine sich selbst in einem Spiegel erkennen, einfache Computerspiele erlernen oder gar mit einem Joystick Ziele auf einem Bildschirm ansteuern.“

An Bache (weibliches Wildschwein) Erna könnt ihr es gut sehen: Die rüsselartige Schnauze sieht ein bisschen wie eine Steckdose aus.

Wildschweine haben aber auch einen ausgezeichneten Geruchssinn, der den von Hunden übertrifft. Beim Durchwühlen der Erde setzen sie ihre rüsselartige Schnauze ein. „Sie besitzt an ihrem Vorderende eine sehr tastempfindliche, fast kreisrunde Knorpelscheibe, die so genannte „Rüsselscheibe“. Sie erinnert ein bisschen an eine Steckdose. Wildschweine können mit ihr super Fressbares im Boden aufspüren. Dabei hilft ihnen auch der ausgezeichnete Geruchssinn“, sagt Eva.

Wildschweine hören außerdem sehr gut, während der Sehsinn nicht sehr ausgeprägt ist. Auf Grund ihrer Anzahl von Hufen werden Wildschweine – und somit auch die Hausschweine, die ja vom Wildschwein abstammen – zu den Paarhufern gezählt. Es gibt jedoch Unterschiede zu den übrigen Paarhufern: Wildschweine sind keine Wiederkäuer, sondern Allesfresser.

Vier bis acht Frischlinge werden pro Wurf nach einer Tragezeit von vier Monaten geboren. Wie ihr seht, ist ihr Fell längsgestreift.

Ihre ersten Lebenstage verbringen die Frischlinge eng beieinander liegend im Wurfnest. „Sie können ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren und brauchen daher die gegenseitige Körperwärme“, sagt Eva. Sind sie alt genug, das Nest zu verlassen, „begleiten sie ihre Mutter, die ihre Frischlinge aggressiv verteidigt“.