Mindestens elf Demonstranten im Nordwesten Myanmars getötet
Soldaten hatten laut Medienberichten auf Demonstranten gefeuert. Diese wehrten sich mit Jagdgewehren, Messern und Brandsätzen.
Naypyidaw – In Myanmar sind bei Protesten erneut mehrere Demonstranten von Sicherheitskräften getötet worden. Bei heftigen Zusammenstößen in der Stadt Taze im Nordwesten seien mindestens elf Menschen ums Leben gekommen, berichteten örtliche Medien am Donnerstag. Soldaten hätten am Mittwochabend auf Demonstranten gefeuert. Diese hätten sich mit Jagdgewehren, Messern und Brandsätzen gewehrt. Es gebe rund zwanzig Verletzte. Über mögliche Opfer unter Soldaten gab es zunächst keine Angaben.
Taze liegt in der Nähe der Stadt Kale, wo bei ähnlichen Auseinandersetzungen am Mittwoch mindestens elf Menschen getötet wurden. Auch in der Wirtschaftsmetropole Yangon protestierten erneut zahlreiche Menschen gegen den Putsch des Militärs und für die Rückkehr zur Demokratie. Zahlreiche Menschen platzierten Schuhe mit Blumen darin, um der Opfer der Proteste zu gedenken.
Myanmars Militär hatte am 1. Februar geputscht und die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi sowie etliche Führungspersonen ihrer Partei Nationale Liga für Demokratie (NDL) inhaftiert. An dem Tag hätte das am 8. November gewählte Parlament zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen sollen. Die NDL hatte die Wahl mit großem Vorsprung gewonnen, das Militär erkennt das Ergebnis aber nicht an, spricht von Betrug und hat den Ausnahmezustand verhängt. Suu Kyi werden mehrere Vergehen vorgeworfen, für die sie eine Haftstrafe von bis zu 14 Jahren erhalten könnte. Ihre Anwälte bezeichnen die Anschuldigungen gegen die 75-jährige Friedensnobelpreisträgerin als haltlos. (APA/Reuters)