Trainer und Sportvorstand Stöger verlässt die Austria am Saisonende
Warum Peter Stöger die Veilchen nach der laufenden Saison nicht mehr betreuen wird, ließ der bald 55-Jährige offen. Dem Trainer und Sportvorstand dürfte bei der Austria die Perspektive fehlen.
Wien – Trainer und Sportchef Peter Stöger wird Fußball-Bundesligist FK Austria Wien mit Saisonende verlassen. Das gab der bald 55-Jährige am Samstag unmittelbar nach der 0:1-Niederlage beim TSV Hartberg im Sky-Interview bekannt. Zu den Gründen für seinen bevorstehenden Abgang machte Stöger keine genauen Angaben, ließ aber erkennen, dass ihm trotz des Einstiegs der Insignia-Gruppe als strategischer Partner die Perspektiven fehlen.
Öffentliche Kritik oder Vorwürfe gab es vom Wiener nicht. "Ich werde dem Verein immer treu bleiben und zur Seite stehen, wenn man meinen Rat will, ohne Honorar", sagte Stöger. Er sei nicht enttäuscht. "Das ist ein großer Club, da gibt es Entscheidungen, die vollkommen in Ordnung sind."
Zweifel am neuen Partner Insignia
Bei der Präsentation von Insignia als neuem Partner wurde die Champions-League-Teilnahme als langfristiges Ziel ausgegeben. Gut fünf Wochen später traf noch immer kein Geld am Konto ein, es drücken Verbindlichkeiten von 78 Millionen Euro, die Lizenzvergabe naht - alles andere als ideale Voraussetzungen, um an einem Kader für die kommende Saison zu basteln.
Angesichts dieser Voraussetzungen zog Stöger die Reißleine und ließ dabei durchblicken, dass er an der Umsetzung der hochgesteckten Ziele mit Insignia zweifelt. "Ich bin ein nüchterner, realistischer Mensch und halte das alles für schwierig in der Umsetzung und Entwicklung", sagte Stöger im Zusammenhang mit dem strategischen Partner.
Der Ex-Teamspieler kam im Juli 2019 als Sportvorstand zur Austria und sollte am Verteilerkreis eine neue, schlagkräftige Mannschaft aufbauen. Stattdessen war der frühere Köln- und Dortmund-Coach vor allem mit wirtschaftlichen Baustellen und Sparzwängen konfrontiert. (APA)