Tirol

Fast alle nahmen Termin wahr: Bisher 41.700 Zweitimpfungen im Bezirk Schwaz

Drei Wochen nach der Erstdosis für impfwillige Schwazer ist die Inzidenz stark gesunken. Die Zweitimpfungen wurden rund um das aktuelle Wochenende verabreicht.
© TT/Böhm

Die Impfaktion im Tiroler Bezirk Schwaz ist am Montagnachmittag kurz vor ihrem Abschluss gestanden. Beinahe alle Eingeladenen nahmen ihren Zweittermin wahr, teilte das Land in einer Aussendung mit.

Innsbruck, Schwaz – Seit vergangenen Donnerstag läuft an 26 Impfstandorten im Bezirk Schwaz die zweite Runde der Durchimpfung. Sie sollte noch am Montag abgeschlossen werden. Mit Stand Montagnachmittag erhielten laut Eintragungen im EDV-System 41.700 Personen ihre Zweitimpfung. Das teilte das Land Tirol in einer Aussendung mit.

Die Zahl sei jedoch als Richtwert, nicht als exakter Absolutwert zu sehen, da nicht alle Gemeinden die Zahl der geimpften Personen sofort ins System eintragen. "Einige Gemeinden tragen die Impfungen im Stundentakt ein, andere fügen diese beispielsweise jeweils am Ende des Impftages ein", hieß es. Die digitale Erfassung der Impfungen laufe jedenfalls weiterhin.

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Auch Personen, die nicht im Bezirk Schwaz wohnen, aber beim ersten Impf-Durchgang übrig gebliebenen Impfstoff erhalten haben (beispielsweise Bewohner von Münster, Brixlegg, Kramsach, Kolsass, Kolsassberg, Rattenberg, Radfeld, Reith im Alpbachtal, Alpbach, Fritzens, Wattens, Wattenberg, Brandenberg, Baumkirchen und Volders) wurden bzw. werden im Rahmen des zweiten Impf-Durchganges berücksichtigt. Die Bevölkerung wird daher vonseiten des Landes dringend gebeten, nicht auf Eigeninitiative mit den jeweiligen Gemeinden oder Impfstandorten Kontakt aufzunehmen. Vormerkungen für Impfungen seien weiterhin unter www.tirolimpft.at möglich.

Die volle Schutzwirkung der Impfung entfaltet sich rund eine Woche nach der Zweitimpfung. "Die Geimpften sind mit den zwei Impfungen bestens gegen einen schweren Erkrankungsverlauf geschützt – das persönliche Risiko eines Krankenhaus- oder gar Intensivaufenthaltes verringert sich um ein Vielfaches", erklärte Gesundheitsdirektor Thomas Pollak. Trotzdem müssen sich Geimpfte vorerst noch an die geltenden Maßnahmen halten, betonte er. Die Weitergabe des Virus trotz Impfung sei derzeit noch Gegenstand der Forschung.

"Beinahe alle zu Zweittermin erschienen"

Alles in allem sei die Impfaktion gut verlaufen, resümierte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). "Wir freuen uns, dass die Impfbereitschaft erneut so hoch war und dieses Projekt von der Bevölkerung mitgetragen wird: Beinahe alle Personen sind zu ihrem Zweittermin erschienen. Dass sich die Impfungen auf die Infektionen im Bezirk positiv auswirken, ist bereits jetzt zu beobachten", so der Landeshauptmann.

"Mussten wir vor zwei Monaten im Bezirk Schwaz noch eines der höchsten Infektionsvorkommen pro 100.000 EinwohnerInnen verzeichnen, so ist Schwaz mit dem aktuell mit Abstand niedrigsten Infektionsvorkommen innerhalb Tirols der Vorzeigebezirk", erklärte der Landeshauptmann am Montag. Anfang Februar seien in Tirol noch 193 Personen mit der südafrikanischen Virusvariante infiziert gewesen, aktuell waren es noch neun Personen.

Sieben-Tage-Inzidenz sank von 280 auf 73,5

Die Infektionszahlen im Bezirk sind seit etwa Ende März stark rückläufig. Während Ende März die Sieben-Tage-Inzidenz noch knapp unter 280 lag, sank sie seither rasant ab und lag nunmehr laut den Daten der AGES bei 73,5. Damit war Schwaz nach dem burgenländischen Bezirk Rust – der jedoch mit nur etwa 2000 Einwohnern der kleinste Bezirk Österreichs ist – der zweitbeste Bezirk der Republik.

Mitte März war eine Impfaktion in dem Unterländer Bezirk aufgrund des vermehrten Auftretens der südafrikanischen Virusmutation gestartet worden. Die EU hatte insgesamt 100.000 Impfdosen für die Durchimpfung im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie zur Verfügung gestellt. Rund 46.000 der 64.000 infrage kommenden Personen hatten sich im ersten Durchgang impfen lassen.

Noch 87 Personen im Bezirk Schwaz "aktiv infiziert"

Aktuell galten im Bezirk Schwaz noch 87 Personen als aktiv positiv. Auch die Krankenhauszahlen im Bezirk waren dementsprechend positiv. Nur noch fünf Covid-Patienten wurden auf einer Normalstation im Bezirkskrankenhaus behandelt und nur ein Patient benötigte intensivmedizinische Betreuung. Auch im Vergleich zu den Nachbar-Bezirken stand Schwaz wesentlich besser da. So lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Bezirk Kufstein bei 204,9 und im Bezirk Innsbruck-Land bei 173,5.

12.500 Teilnehmer bei Studie

Im Zuge der Schwazer Impfaktion wird die Studie "REDUCE" von der Medizinischen Universität Innsbruck und der AGES durchgeführt. Rund 12.500 Personen hatten sich bereit erklärt, an der Studie teilzunehmen. Sie sollen nun über einen Zeitraum von sechs Monaten beobachtet werden. "Ich bin mir sicher, dass wir in Tirol zum weltweit notwendigen Wissensfortschritt rund um das Coronavirus beitragen werden. Die Forschungsregion Schwaz steht mit ,REDUCE' unter internationaler Beobachtung aufgrund der Einzigartigkeit dieses Wissenschaftsprojektes", sagte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP). (TT.com, APA)

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