Sonos Roam im Test: Ein smarter Lautsprecher, der mehr verspricht
Mit dem neuen Roam geht der kalifornische Audio-Hersteller Sonos einen anderen Weg als bisher, greift aber auf bewährte Mittel zurück. Ein portabler WLAN- und Bluetooth-Lautsprecher, der sich nahtlos in das heimische Soundsystem integrieren lässt.
Von Max Moschen
Innsbruck – Gestatten, Sonos Roam. Das neuste Mitglied in der Sonos Familie ist kleiner, leichter und mobiler als der Rest. Das sind schon mal gute Voraussetzungen, wenn man seinen Musikkonsum wieder mehr nach draußen verlagern möchte. Außerdem ist Roam mit unter 200 Euro ihr günstigstes Modell.
Sonos ist bekannt für Lautsprecher in allen Größen, Soundbars und Subwoofer. Auch die Kooperation mit dem Möbelgiganten IKEA dürfte vielen ein Begriff sein. Der Schwerpunkt des Audio-Herstellers aus Kalifornien liegt in der Vernetzung der einzelnen Lautsprecher zu einem sogenannten Multiroom-System. So können mehrere Lautsprecher gleichzeitig verwendet werden.
Roam ein handlicher Ausreißer
Portable Geräte waren im Line-Up von Sonos bis dato eine Seltenheit. In den letzten Jahren hatte man sich auf Heimkino-Anlagen spezialisiert. Außer dem Roam ist der Sonos Move der einzige Lautsprecher, der auch über einen Akku verfügt. Der große Unterschied: Während der Move mit ca. 3 kg wohl eher nur die heimische Gartenparty beleben wird, so kann man den viel handlicheren Roam sogar auf eine Bergwanderung oder zum Badesee mitnehmen.
Stichwort Badesee: Der Roam rühmt sich mit einer IP67-Zertifizierung. Der kleine Krachmacher verträgt also nicht nur den gelegentlichen Wolkenbruch oder geplatzten Gartenschlauch, nein, auch ein Sturz in den See sollte ihm nichts anhaben. Konkret steht IP67 für einen Staubschutz der Stufe 6 (Staubdicht) und einen Wasserschutz der Stufe 7 (Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen). Dabei soll das Gerät 30 Minuten lang ein Meter unter Wasser überleben.
Die Akkulaufzeit wird auf ca. 10 Stunden im Betrieb angegeben. Ähnliche Werte konnte auch der Test aufweisen. Im Standby-Modus soll Roam bis zu zehn Tage lang halten, ehe er wieder an die Steckdose muss. Aufgeladen wird der Lautsprecher übrigens über USB-C.
App steuert Sonos Flotte
Aber zurück zum Anfang: Eingerichtet werden kann der Lautsprecher schnell aus der Box mit der Sonos-App. So kann man sich sofort mit einem WLAN verbinden und auch gleich Musik über Spotify oder andere Musik-Streaming-Dienste abspielen. Über die App können auch alle weiteren Sonos Lautsprecher, die man besitzt, hinzugefügt und je nach Belieben gesteuert werden. Für eine gute Abdeckung kann man zum Beispiel mehrere Lautsprecher im Raum verteilen, oder mehrere Räume beschallen.
In der App kann man auch einen Sprachassistenten aktivieren. Sowohl Amazons Alexa als auch Google Assistant werden angeboten. Das Mikrofon lässt sich über einen dedizierten Knopf auf dem Lautsprecher aktivieren und deaktivieren. Eine frühe Version der Software lies das Gerät durch den Google Assistant abstürzen, wodurch der Lautsprecher nicht mehr reagierte. Ein schnelles Update löste dieses Problem.
Neben WLAN bietet der Sonos Roam auch eine Verbindungsmöglichkeit über Bluetooth an. Dabei wird der Bluetooth-Modus automatisch aktiviert, sobald das Gerät die Reichweite des WLAN-Netzwerks verlässt. Alternativ kann auch über den Power-Knopf auf Bluetooth gewechselt werden.
Die Bedienung des Sonos Roam ist zwar meist sehr intuitiv, allerdings nicht immer so einfach wie bei der Konkurrenz. Mit etwas Übung sollte man sich jedoch zurecht finden. Die Kontrolle über mehrere Geräte ist über die App ein Kinderspiel. Sehr einfach kann man die Lautstärke der einzelnen Lautsprecher steuern.
Laut und insgesamt gutes Hörerlebnis
Der Sonos Roam klingt gut. Für seine kleine Größe wird er auch sehr laut, Wunder darf man sich aber wohl keine erwarten. Während man mit dem Roam ohne Probleme die eine oder andere kleinere Party beschallen könnte, geht dem Lautsprecher vor allem bei leiserer Anwendung etwas die Puste aus. Alles in allem bietet der Roam aber ein angenehmes Hörerlebnis für den nicht all zu kritischen Hörer. Auf sehr hoher Lautstärke zollt das Gerät jedoch seiner kleinen Bauweise Tribut und man sollte Qualitativ nicht mehr allzu viel erwarten.
Mit dem Feature Trueplay verspricht Roam die Musik seiner Umgebung anzupassen. Dabei messen die integrierten Mikrofone wie der Sound zurückgeworfen wird und erkennt, ob es nun in einem Bücherregal oder frei auf einem Tisch steht. Dementsprechend werden die Audio-Einstellungen korrigiert. Wer lieber manuell an den Reglern schiebt, kann das auch in der App machen.
Fazit
+ Sehr handlich
+ IP67 zertifiziert (Vor Staub und Wasser geschützt)
+ WLAN, Bluetooth und AirPlay 2
+ Lautsprecher wird sehr laut
+ Gute, hochwertige Verarbeitung
~ Audioqualität gut, Schwächen bei leiser und sehr lauter Lautstärke
– Mit 179 Euro nicht unbedingt günstig
– Einschaltknopf etwas schwammig
– Anfangs Probleme mit Sprachassistenten (Nach Update besser)
Für wen eignet sich Sonos Roam?
Der Roam ist ein grundsolider mobiler Lautsprecher, der durch Features wie Wasserbeständigkeit, hoher Lautstärke und sehr guter Konnektivität bestechen kann. Um zuhause Musik zu hören gibt es definitiv bessere und auch preiswertere Geräte. Wer allerdings schon Sonos-Geräte besitzt, findet mit dem Roam eine gute, mobile Ergänzung. Der Lautsprecher bietet bis auf wenige Ausnahmen alles, was man von so einem mobilen Gerät erwarten würde und verspricht eben auch eine sehr gute Einbindung an das Heimsystem – sofern dieses aus Sonos Lautsprechern besteht.