Tiroler Trafikanten mit starkem Umsatzminus
Fehlende Touristen und Pendler bescheren vielen Tiroler Trafikanten Umsatzeinbrüche. Nachfrage nach Zeitungen und Zeitschriften steigt.
Innsbruck – Die Trafikanten in Tirol können im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen in den anderen österreichischen Bundesländern trotz geöffneter Geschäfte während der Lockdowns nicht von den höheren Handelsspannen und einem Rückgang bei den Schmuggelzigaretten profitieren. Das berichtet Martin Wacker, der Obmann der Tiroler Trafikanten in der Wirtschaftskammer. „Wir haben in Tirol eine spezielle Situation. Uns fehlen die Touristen“, sagt Wacker, der von zweistelligen Umsatzeinbußen ausgeht. JTI Austria/Austria Tabak berichtete zum Jahresbeginn von einem Umsatzplus der Branche in Österreich von 10,5 Prozent im Jahr 2020.
Am größten seien die Einbußen der Trafikanten in den Tourismusregionen. Auch in der Landeshauptstadt Innsbruck würden sich fehlende Tagesgäste sowie die wegen Home-Office und Kurzarbeit verringerte Zahl der Laufkundschaften negativ auf die Umsätze auswirken. „Frequenzstandorte etwa an Bahnhöfen, Einkaufszentren und am Flughafen haben Umsätze verloren“, erklärt der Trafikant, der selbst ein Geschäft im Innsbrucker Einkaufszentrum Sillpark betreibt. Zahlreiche Trafikanten würden aber um Staatshilfen umfallen, weil sie knapp unter der Umsatzausfallgrenze bleiben würden. „Wir sind froh, dass wir während der Lockdowns offen halten durften. Aber es gibt Härtefälle, die aufgrund der Regelungen nicht in die Unterstützungsmaßnahmen fallen“, sagt Wacker.
Einen gegenläufigen Trend orten die Tiroler Trafikanten hingegen bei der Nachfrage nach Zeitschriften und Zeitungen. In diesem Bereich würden österreichweit Zuwächse verzeichnet. „Wir beobachten auch, dass die Kunden wieder mehr Wert auf den Genuss legen. Die Nachfrage nach Zigarren und Wasserpfeifen ist gestiegen“, erklärt Wacker. (ecke)