Rücktritt von Willi Fink: Duell um Bürgermeister in Schönwies
Von Matthias Reichle
Schönwies – Fast wäre es eine Punktlandung geworden. Am 16. April 2003 übernahm Willi Fink (SPÖ) das Amt des Schönwieser Bürgermeisters. Übermorgen, bei der Gemeinderatssitzung am 23. April, will er seinen Rücktritt erklären. Seit 41 Jahren ist der 64-Jährige in der Gemeindepolitik tätig, 18 Jahre am Chefsessel. Es sei nun der ideale Zeitpunkt, im kommenden Jahr will er nämlich auch im Brotberuf in Pension gehen. „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagte er gestern.
Finks designierter Nachfolger ist SP-Gemeindevorstand Harald Peham. „Ich stelle mich zur Verfügung“, bestätigt dieser. Gewählt wird im Gemeinderat – und das ehestmöglich, um ein Vakuum zu vermeiden.
Doch Peham dürfte – für viele überraschend – nicht auf einem fixen Ticket für den Bürgermeistersessel sitzen. Laut SPÖ gibt es einen Deal mit der Liste „Für Schönwies“, wonach diese, bei einem Rücktritt Finks, den SPÖ-Kandidaten unterstützen soll. Dafür habe man während der Periode den Vize getauscht. Beiden Gruppierungen fehlt die absolute Mehrheit.
Es könnte eine Überraschung geben. „Da hat man die Rechnung ohne den Wirt gemacht“, betont gestern nämlich Vizebürgermeister Reinhard Raggl (Liste Für Schönwies). „Ich werde auf jeden Fall zur Wahl zur Verfügung stehen“, erklärte er. „Es hat viele Vereinbarungen gegeben, was eingehalten wurde und was nicht, ist zu hinterfragen.“ Listenkollege Peter Raggl erinnert sich, anders als Peham, an den Deal. Der sei fünf Jahre alt und auch nicht in allen Punkten gelebt worden. Man wisse seit drei Tagen, dass Fink zurücktreten will – und müsse sich erst in der Fraktion abstimmen. Sollten beide Gruppierungen einen Kandidaten aufstellen, dann ist die kleinste Liste im Gemeinderat – die Bürger-Liste Schönwies – mit zwei Mandanten das Zünglein an der Waage.
Von einem möglichen „Wortbruch“ spricht hingegen Peham.