Corona-Krise

Wirtschaftliche Erholung der Corona-Krise befeuert CO2-Ausstoß

Vor allem in Asien wird ein starker Anstieg der Stromproduktion mit Kohle erwartet.
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Schätzungen zufolge sollen die CO2-Emissionen in diesem Jahr auf den zweithöchsten Wert der Weltgeschichte ansteigen. Allein die Nachfrage nach Kohle werde in diesem Jahr um 4,5 Prozent steigen.

Paris – Klimaschädliche CO2-Emissionen werden nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) in diesem Jahr auf den zweithöchsten Wert der Weltgeschichte ansteigen. Die Erholung der Weltwirtschaft von der Corona-Pandemie werde voraussichtlich zu einem Anstieg der CO2-Emissionen um knapp fünf Prozent auf 33 Milliarden Tonnen führen, heißt es im jährlichen Global Energy Review der IEA.

Zwar dürfte der klimaschädliche CO2-Ausstoß nach Einschätzung der IEA in diesem Jahr insgesamt unter jenem des Jahres 2019 liegen. Der globale Energiebedarf wird demnach den Wert von 2019 jedoch überschreiten. Allein die Nachfrage nach Kohle werde in diesem Jahr um 4,5 Prozent steigen – und sich damit dem bisherigen Rekord von 2014 annähern, heißt es in dem Bericht. Wichtigster Verursacher des Anstiegs ist demnach der Stromsektor.

Die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise sei „derzeit alles andere als nachhaltig für unser Klima“, warnte IEA-Chef Fatih Birol. Mit Blick auf den von US-Präsident Joe Biden ausgerichteten Klimagipfel am Donnerstag und Freitag dieser Woche forderte Birol die internationalen Staats- und Regierungschefs zu sofortigen Handlungszusagen im Kampf gegen den Klimawandel auf.

Ein Wachstum von mehr als acht Prozent prognostizierte die Agentur aber auch für die erneuerbaren Energien. Wind- und Solarenergie sollen dieses Jahr demnach sogar auf rund 17 Prozent wachsen – so viel wie noch nie zuvor. Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Strommarkt soll laut IEA auf 30 Prozent steigen. 2019 hatte der Anteil der Erneuerbaren noch bei weniger als 27 Prozent gelegen. (ecke)