Wirtschaft im Gespräch

Sillpark-Chef setzt verstärkt auf Regionalität bei Shoppartnern

Centermanager Markus Siedl vor dem Einkaufszentrum Sillpark in Innsbruck.
© Rudy De Moor

Der Centermanager des Sillparks, Markus Siedl, will regionale Geschäftsideen fördern, damit der Sillpark unverwechselbar bleibt.

Wie hat sich die Pandemie auf den Sillpark ausgewirkt?

Markus Siedl: Sie ist natürlich herausfordernd für alle Menschen und damit auch für unsere Shoppartner und uns. Man darf nicht vergessen, wir mussten mit drei Lockdowns zurechtkommen. Doch es gibt auch viel Positives aus dem Sillpark zu berichten. Wir tun viel, damit sich die Menschen bei uns wohlfühlen. Wir haben unsere Rolle als Nahversorger weiter verstärkt und das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden hat sich besonders im vergangenen Jahr gezeigt. Für unser Hygienemanagement in Zeiten der Pandemie wurde Sillpark als erstes Shopping-Center in Tirol durch den TÜV Austria zertifiziert. Im Oktober hat im Sillpark der Modehändler Peek & Cloppenburg eröffnet, Only hat seinen größten Shop Österreichs bei uns aufgesperrt und auch Palmers hat im vergangenen Jahr eröffnet. Wir konnten trotz Pandemie drei neue Partner gewinnen, deren Geschäfte im Februar dieses Jahres eröffnet haben: der Hanfstore Evergreen, ein lokaler Player, der seinen Hanf in Hall anbaut, dort die Produkte produziert und sie im Sillpark verkauft. Flamingo entführt in die Welt der italienischen Mode und eine Schneiderei mit Wäscheservice rundet unser Angebot ab. Außerdem erstrahlt unsere Tiefgarage seit Herbst in neuem Glanz und ist auf dem modernsten Stand der Technik, mit E-Tankstellen, LED und vielem mehr.

Worauf dürfen sich die Kunden heuer noch freuen?

Siedl: Die nächsten beiden Shoppartner scharren schon in den Startlöchern. Mit M-tours konnten wir ein Reisebüro gewinnen. Und ein ganz neues Konzept bietet SchlafTEQ an: Matratzen werden dort an die Kunden individuell angepasst. Individualität und Regionalität sind die Karten, die ein Einkaufszentrum künftig verstärkt spielen muss. Denn gerade die Pandemie zeigt, dass der Kunde vermehrt zu heimischen Produkten greift. Diesen Wertewandel hin zur Regionalität wollen wir im Sillpark – wie schon bisher – nützen. Der Shopmix spielt dabei eine ganz wesentliche Rolle für Shopping Malls: Es braucht die großen internationalen und nationalen Anbieter ebenso wie die regionalen. Wir sind offen für neue Geschäftsideen und freuen uns, wenn Menschen uns ihre regionalen Shopkonzepte präsentieren. Denn der Sillpark muss unverwechselbar bleiben.

Zur Person

Markus Siedl übernahm 2012 die technische Leitung des Sillparks und wurde am 1. April 2016 zum Center-Manager des Sillparks bestellt. Er ist Magister der Sportwissenschaften und Wirtschaftspädagogik.

Während der Pandemie hat der Online-Handel sehr stark zugelegt. Wie sehen Sie diese Konkurrenz?

Siedl: Wir kommen als Teil der Spar-Gruppe aus dem stationären Handel. Daher liegt uns dieses Thema besonders am Herzen. Das Thema Omni-Channeling ist in Zukunft für Kunden und Händler wichtig. Gleichzeitig muss der stationäre Handel als einer der wichtigsten Arbeitgeber und als Ort für das wahre Shopping-Erlebnis auch in Zukunft stark bleiben können.

Was kann man dafür tun?

Siedl: Wir und unsere Muttergesellschaft SES setzen uns daher für vergleichbare Wettbewerbsbedingungen und Chancengleichheit für den stationären Handel gegenüber dem Online-Handel ein. Wir sehen uns als Förderer des stationären Handels und setzen Initiativen: Beispielsweise hat SES in Österreich mit YIP.at eine eigene Informations-Plattform entwickelt, die lokale und regionale Betriebe sichtbar machen soll. Die Politik ist gefordert, an einer europäischen Lösung für die Besteuerung großer internationaler Online-Riesen oder einer Paketsteuer zu arbeiten und so den stationären Handel zu stärken.

Das Gespräch führte Frank Tschoner

Sillpark

Das innerstädtische Einkaufszentrum Sillpark verfügt über eine verpachtbare Handelsfläche von 29.500 Quadratmetern. In der neu renovierten Tiefgarage stehen 760 Stellplätze zur Verfügung. Im Center mit seinen 65 Geschäften werden 700 Mitarbeiter beschäftigt. Betreiber ist SES Spar European Shopping Centers, eine Konzerngesellschaft der Spar- Österreich-Gruppe.

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