Der Feind bei den Swarco Raiders liegt im eigenen Bett
Die Rangers aus Mödling sind heute (15 Uhr, Tivoli) zu Gast in Tirol. Der eigentliche Gegner der Swarco Raiders sind aber die vielen Verletzten.
Innsbruck – Was nützt einem der beste Plan, wenn die Footballer dafür fehlen? Headcoach Kevin Herron hat es dieser Tage so gar nicht einfach. Nach drei AFL-Spielen liest sich seine Verletztenliste wie das „Who is who“ der besten Spieler Österreichs. Jammern will man im Lager der Tiroler aber nicht.
„Mit den vielen Verletzungen müssen wir uns diese Woche voll auf uns selbst konzentrieren“, brachte es der Raiders-Coach auf den Punkt. Mit den Rangers kommt ein machbarer Gegner, trotzdem müssen die Innsbrucker die vielen Ausfälle erst einmal kompensieren. In der Vorwoche verletzte sich Running Back Lukas Haslwanter, der schon Tobias Bonatti ersetzte. Keine zwei Spielzüge nach dem Kick-off blieb Wide Receiver Adrian Platzgummer mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Und während Kapitän Platzgummer in vier bis fünf Wochen wieder den Helm überziehen wird, ist die Saison für Haslwanter bereits beendet.
Und da wären noch Leistungsträger wie Michael Habetin, drei weitere Starter der Offensive Line und die komplette Starting Defensive Line um Sebastian Schaar, die nicht bereit ist. Neben Bonatti gesellten sich noch Vincent Müller, Jan Mayerhofer sowie Wide Receiver Fabian Abfalter ins Lazarett dazu.
Der Headcoach vertraut auf die Youngster
„So eine Verletzungssituation habe ich in meiner langen Trainerlaufbahn noch nicht erlebt“, erklärte Coach Herron kopfschüttelnd. „Es ist unheimlich bitter, zumal die Jungs so lange und hart für diese Saison trainiert haben. Die kommenden Wochen werden schwer, aber ich vertraue darauf, dass unsere vielen Youngster, die jetzt zum Einsatz kommen, alles geben werden. Wir müssen jetzt als Team einfach noch enger zusammenrücken.“
Natürlich gefährdet so eine Verletzungsmisere auch die anvisierten Ziele. Nach den Rangers wartet nächste Woche der erste internationale Auftritt (CEFL) der Saison. Kapitän Platzgummer, der zumindest an der Seitenlinie stehen will, versuchte schon wieder die positive Seite zu beleuchten: „In einigen Wochen kommen viele zurück, die dann in der entscheidenden Phase der Saison noch einmal angreifen werden.“
Bleibt nur zu hoffen, dass heute nicht noch weitere Hiobsbotschaften dazukommen. Denn wie formulierte es Herron bereits in der Vorwoche: „Unser Kader hat Tiefe. Aber nicht unbegrenzt.“