Bezirk Landeck

Mit „Sackl und Rap“ gegen Krise: Projekt aus Landeck gegen Corona-Folgen

Norbert Zangerl stellte das Projekt beim Info-Stand vor.
© Wenzel

Initiative zur Pandemie-Bewältigung in Österreich: Einziger Beitrag aus Tirol kommt vom Team der „Offenen Jugendarbeit“ in Landeck.

Landeck – Negative Auswirkungen der Pandemie auf junge Leute sind längst erwiesen. Vor diesem Hintergrund hat „Boja“ (Bundesweites Netzwerk offener Jugendarbeit) aufgerufen, kreative Ideen zur Bewältigung der Krise umzusetzen. Das einzige Tiroler Projekt von österreichweit 19 Einreichungen kommt aus Landeck.

„Wir haben uns gefragt, wie wir am besten mit jungen Leuten zum Thema Krisenbewältigung ins Gespräch kommen“, erläuterte Norbert Zangerl, Leiter der Offenen Jugendarbeit Landeck (OJA), kürzlich beim Info-Stand am Stadtplatz. Dort machte das „Seuchen-Sackl“ neugierig, das zum Mitnehmen angeboten wurde. Das OJA-Team hat das Sackl mit „zweckdienlichem Inhalt“ bestückt, mit je drei FFP2-Masken, Desinfektionstüchern, einem Antigen-Selbsttest sowie Info-Material, Aufklebern und Süßigkeiten. Im Vordergrund der Aktion steht, so Zangerl, die Einladung zum Erfahrungsaustausch über den Umgang mit der Krise.

Auch das freundliche Wetter trug dazu bei, dass sich im Laufe des Nachmittags ein reger Austausch rund um den Info-Stand entwickelte. Dutzende Besucher konnten sich ihr Leid und den Lockdown-Frust von der Seele reden.

Um die Botschaft mit dem Landecker „Seuchen-Sackl“ weit über die Grenzen der Bezirksstadt hinauszutragen, entstand auf OJA-Initiative auch der Rap-Song mit dem Titel „Lockdown“. Das Video ist seit 2. Mai auf Youtube zu sehen. „Die Stimmung ist vergiftet. Wen man mit Maske lachen will, sieht es niemand. So viele Verordnungen, aber kein Lichtblick. Alles wird verhandelt, nur die Jugend ist nicht wichtig. Zwei Meter Abstand, du bist zu weit entfernt“, klagen die Rapper Simon Senn und Elias Rauser in dem Song. Düstere Basstöne beigesteuert hat Jonas Sailer, das Bildmaterial kommt vom Landecker Filmemacher Julian Pintarelli. Die Produktion aus dem Studio „Propagander“ von Martin Gander zählt bisher 5000 Zugriffe und 100 begeisterte Kommentare.

„Wir möchten aufzeigen, dass Treffen und Begegnung im öffentlichen Raum für die jungen Leute extrem wichtig sind“, fasst der OJA-Leiter Zangerl zusammen. (hwe)

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