Klettern

Schubert und Co. haben die Olympia-Wand von Tokio in Griffweite

Beim Boulder-Weltcup in Salt Lake City (USA) feilt Jakob Schubert an seiner Olympia-Form.
© KVÖ/Wilhelm

Eine Woche lang werden Österreichs Kletterer ab Juli die Olympia-Wand auf Herz und Nieren prüfen. Zuerst wartet allerdings der Doppel-Weltcup in Salt Lake City.

Von Roman Stelzl

Innsbruck – Die ersehnte Olympia-Premiere der Kletterer rückt Griff für Griff näher – und weil das Thema so omnipräsent ist, ruhen die Gedanken schon längst in Japans Metropole Tokio. Daran ändert auch der Doppel-Weltcup in Salt Lake City (USA/ab Freitag) nichts.

„Ich mache nur den ersten Weltcup mit“, sagt der Tiroler Olympia-Fixstarter und Goldkandidat Jakob Schubert, der heute mit seinen Kollegen von München aus in die USA abhebt. Das gleiche Programm hat die Wahl-Innsbruckerin Jessica Pilz – beide setzen derzeit gezielt auf weniger, um dann bei den Olympischen Spielen (23.7.–8.8.) ein Mehr abliefern zu können.

Schubert, der in Salt Lake City der einzige Tiroler ist, hat sich bereits einen Plan zurechtgelegt. In Salt Lake City und beim Heim-Weltcup in Innsbruck (23.–26.6.) wird der 30-jährige Innsbrucker seine letzten Boulder-Wettkämpfe bestreiten, danach wird wohl noch ein Vorstiegs-Bewerb angehängt. Themen wie Gesamtweltcup oder dergleichen sind dabei nur Nebentöne einer Symphonie, die Schubert vergolden will.

Einzug ins Olympische Dorf am 27. Juli

Und da wissen Österreichs Teilnehmer Schubert und Pilz nun nach dem ganzen Hickhack rund um Absagen der Gastgeberstädte und der Corona-Pandemie auch, wie sie sich vorbereiten. Anstatt wie ursprünglich geplant etwas außerhalb von Tokio zu bleiben, ziehen die Kletterer voraussichtlich am 27. Juli direkt im Olympischen Dorf ein. Danach wartet eine Woche Anpassung an die Verhältnisse vor Ort. Auch an der Olympia-Wand des Freiluft-Bewerbs.

Die wird den Österreichern zu fixen Zeiten zur Verfügung stehen. Das ist gerade aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und Wärme (Stichwort Schweiß und Rutschigkeit der Griffe) essenziell. „Da geht es weniger um das Training, sondern darum, ein Gefühl für die Wand zu bekommen“, sagt Ex-Weltmeister Schubert, der sich noch wenig um die Wärme sorgt: „Wie es genau sein wird, sieht man dann vor Ort. Die Wettkämpfe sind am späten Nachmittag und Abend, aber wir stellen uns auf hohe Luftfeuchtigkeit ein.“

Dass Österreich eine Woche vorher die Olympia-Wand testen darf, ist übrigens kein großer Vorteil. „Manche sind schon zwei Wochen vorher dort“, erklärt KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm. Doch am besten kennen eh alles die ohnedies so starken Japaner