Aus Covid-Station ins Taxi geflüchtet: Prozess gegen 29-jährigen Innsbrucker
Die Pandemie brachte einen amtsbekannten Innsbrucker und die Strafjustiz wieder am Landesgericht zusammen. Im März hatte sich der Drogenabhängige mit massiven Gesundheitsbeschwerden an die Klinik gewandt. Die Ärzte stellten sofort eine Corona-Infektion fest und verbrachten den 29-Jährigen auf die abgesonderte Covid-Station. In seiner Bekleidung hatte der Infizierte aber Kokain und Morphium verborgen.
Nach der Einnahme der Präparate im Krankenzimmer wollte der 29-Jährige seine fixe Idee, die Quarantäne bei seinem Onkel zu verbringen, in die Tat umsetzen, flüchtete aus der Covid-Station und setzte sich ins nächste Taxi. Aufgrund der Befindlichkeit des Fahrgasts hatte der Taxifahrer diesen allerdings schnell gefragt, ob er nicht etwa mit Corona infiziert sei. Nach einem Notruf hatte die Polizei dann das Taxi innerhalb von Minuten gestoppt.
Zwei Jahre Haft drohten dem 29-Jährigen gestern wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten. Er verantwortete sich mit der Wirkung der in der Klinik eingenommenen Drogen – sie hätten ihm die Zurechnungsfähigkeit genommen. Ein psychiatrisches Gutachten wird sich nun mit dem psychischen Zustand des Mannes – und seiner generellen Gefährlichkeit befassen.
Strafe wegen gefälschtem Führerschein
Die Führerscheinprüfung war bislang für einen Türkischstämmigen eine unüberwindbare Hürde. So kam er im Februar auf die fatale Idee, sich im Internet einen täuschend echten belgischen Führerschein mitsamt gefälschter Aufenthaltsgenehmigung zu bestellen, um die Papiere einfach auf eine österreichische Lenkerberechtigung umschreiben zu lassen. Das ging nicht gut. Von der Polizei ging es darauf direkt zum Landesgericht. Aufgrund eines Geständnisses kam der bislang Unbescholtene mit einer Diversion über 1800 Euro davon. (fell)