Kunst

Installation im Innsbrucker aut: Ein berührendes Nichts aus Holz und Bleifäden

Das junge Innsbrucker Architekturkollektiv Krater Fajan bespielt das Innsbrucker aut mit der Raumintervention „Viel TamTam um Nichts“.
© G. R. Wett

Von Edith Schlocker

Innsbruck – Als „Liebeserklärung an die Tüftelei“ will das junge Innsbrucker Architekturkollektiv Krater Fajan die Raumintervention „Viel TamTam um Nichts“ im Innsbrucker aut verstanden wissen. Zelebriert als vermeintliches Nichts aus 2,4 Kilometer langen, 170 Kilo schweren Bleifäden und 493 Holzlatten, von denen keine exakt gleich ist. Rund 1100 Bohrungen waren notwendig, um in einem kollektiven dreiwöchigen Kraftakt der zwölf Mitglieder von Krater Fajan daraus auf der Empore des aut einen sehr speziellen Raum im Raum zu bauen.

Als exakt – computergeneriert – ausgetüftelte Reaktion auf den Ort, festgemacht an den zwei kreisrunden hölzernen Deckel der ehemaligen Sudkessel. Die Haptik dieses fragilen Gefüges leibhaftig zu erfahren, ist der Besucher/die Besucherin dieser im wahrsten Sinn des Worts berührenden Architektur eingeladen. Wobei diese „Berührungen“ durchaus unsanft sein können, wenn man sich etwa auf der Suche nach einem Weg ins Innere den Kopf an den Latten stößt. Zärtlicher fallen da schon die „Berührungen“ durch die Bleifäden aus, die durch die Eindringlinge zu tanzen beginnen. Im Zentrum von „Viel TamTam um Nichts“ angekommen, offenbart sich die Logik der Raumintervention von Krater Fajan. Klärt sich der „Wald“ aus Latten und Schnüren, offenbart sich so etwas wie ein zwei Zentren verbindender Weg.

Eine außerhalb an der Wand angebrachte Kamera reagiert auf die menschlich generierte Bewegung. Die Fotos werden sofort auf einen im Untergeschoß installierten urzeitlichen Drucker geschickt und ratternd ausgedruckt. Dokumentierend, wie der Besucher/die Besucherin durch sein Eindringen die Form der fragilen Raumintervention für einen Moment verändert hat. Diese Ausdrucke genauso wie von Krater Fajan ausgewählte Texte zur Architektur kann jeder/jede mitnehmen, der Rest wird bis zum Ende der Schau wohl den gesamten Raum mit Papier fluten.

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