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Unwetter im Westen Deutschlands: Kind stürzte nach Blitzschlag von Rad

Nach starken Gewittern gab es im Westen Deutschlands Überflutungen.
© Imago/Eifert

Nach heftigen Regenfällen ist in Deutschland ein Todesopfer zu beklagen. Ein 65-jähriger starb auf einer Tunnelbaustelle in Stuttgart. In Düsseldorf stürzte ein zwölfjähriges Mädchen nach einem Blitzschlag vom Fahrrad und wurde anschließend von einem Auto angefahren.

Berlin – Unwetter mit Sturmböen und heftigem Regen haben am Freitagabend im Westen Deutschlands ganze Hundertschaften an Einsatzkräften beschäftigt und mindestens einen Menschen das Leben gekostet. Nach Angaben der Polizei starb in Stuttgart ein 65-jähriger Arbeiter auf einer Tunnelbaustelle. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Regen einen unterirdischen Bach am Nachmittag stark anschwellen lassen. Das Wasser unterspülte ein Gerüst, riss es um und mehrere Arbeiter mit sich.

Während drei von ihnen in ein Krankenhaus gebracht wurden, konnte der 65-Jährige nur noch tot geborgen werden.

Kind von Blitz getroffen und von Auto überfahren

Nach einem Blitzeinschlag ist ein Kind mit seinem Fahrrad in Düsseldorf gestürzt und von einem Auto angefahren worden. Das zwölfjährige Mädchen sei lebensgefährlich verletzt worden, wie ein Feuerwehrsprecher am Freitagabend mitteilte. Demnach war ein Blitz am Abend nahe der Gruppe aus mehreren Radfahrern auf einer Straße im Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe eingeschlagen. Getroffen worden sei niemand. Das Kind sei gestürzt und auf die Fahrbahn geraten, wo es von einem Auto erfasst wurde, wie auch ein Sprecher der Polizei mitteilte. Erste Erkenntnisse ließen darauf schließen, dass das Kind vor dem Zusammenstoß Kontakt mit Strom des in der Nähe in den Boden eingeschlagenen Blitzes gehabt habe, so die Feuerwehr. Die Mutter des Kindes, die auch unter den Radfahrern war, kam wegen eines Schocks ebenfalls in Krankenhaus.

Im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen rückten am Freitagabend Hunderte Einsatzkräfte wegen der Unwetter aus. Ein Großteil der rund 430 Einsätze habe sich im Stadtgebiet Hennef ereignet, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zahlreiche Keller seien vollgelaufen und Hänge abgerutscht. Es sei "massiv" Feuerwehr im Einsatz.

Auch in Köln kam es zu mehr als 500 Einsätzen wegen der Unwetter. Betroffen war laut Feuerwehr vor allem der Norden der Stadt. Unter anderem geriet ein Dachstuhl nach einem Blitzeinschlag in Brand. Das Feuer konnte aber unter Kontrolle gebracht werden. Verletzte gab es nicht.

In Hessen, genauer im Hochtaunuskreis, sah es ähnlich aus. Dort kam es am Freitag zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr. Vor allem im Raum Neu-Anspach seien Straßen überflutet worden und Keller vollgelaufen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr-Leitstelle des Hochtaunuskreises. (APA/dpa)