Auto-Test

Dacia Sandero Stepway: Praktiker mit Plastikschürze für Preisbewusste

In „Taklamakan Orange“ bringt der Dacia Sandero Stepway frischen Wind ins zurückhaltende Farbenspiel der Natur. Auch sonst will der günstige Crossover den Markt aufmischen.
© Zoller

Dacias nun überarbeitete Antwort auf den City-SUV-Trend heißt Sandero Stepway: ein Crossover für wenig Geld mit guter Ausstattung.

Igls – Lang passé ist das Billig-Image, das Dacia anfangs zuteil wurde. Die rumänische Renault-Tochter versucht mit jedem Entwicklungsschritt, mit jeder Modellpflege mehr in die Autos zu packen und damit für gutes Geld immer bessere Leistung anzubieten.

So das Vorhaben, doch wie sieht das in der Realität aus? Im TT-Test können wir uns davon beim neuen Dacia Sandero Stepway überzeugen. Dacias kleinster Verbrenner mutiert ja, wenn das Wörtchen „Stepway“ in die Typenbezeichnung kommt, zum kleinen Crossover. Oder City-SUV. Oder einfach flinker, adretter Praktiker, der mit jeder Menge Plastikteilen an der Karosserie seine Gene zeigen will und sind von seinen Modellkollegen abhebt. Crossover steht ja als Modewort in der Autobranche für die Kreuzung verschiedener Bauarten, meist werden Anleihen aus der SUV-/Offroad-Welt genommen.

Der Sandero Stepway ist da keine Ausnahme: Schürzen um die Radkästen, Dachreling, höherer Stand und mehr Bodenfreiheit – all das lässt den kleinen Sandero doch etwas potenter wirken. In diese Kerbe schlägt auch die aufgehübschte Front.

Hinter allen Ausstattungs- und Designmerkmalen steht ja in der Regel ein Preis. Beim Dacia Sandero sind das in der Basisversion knapp 12.000 Euro, für den Sandero in der Comfort-Version müssen da noch einmal rund 1300 Euro mehr über den Ladentisch.

Dafür bekommt der künftige Eigentümer ein erprobtes Antriebssystem aus dem Hause Renault, der 1-Liter-Turbobenziner mit seinen drei Zylindern, gepaart mit der Handschaltung – da kommt man gut auf Tempo, das Fahrwerk hält in den allermeisten Situationen artig mit. TCe90 nennt sich der Motor, den gäbe es auch mit CVT-Getriebe als Automatik-Fassung.

Wer nun vom äußeren Look und den soliden Antriebswerten überzeugt noch einen Blick ins Innere des erwachsenen Crossovers wirft, wird auch hier nicht zurückschrecken. Ganz im Gegenteil: Ein 8-Zoll-Display dient als Steuerzentrale für das Infotainmentsystem, die Menüführung passt, da braucht’s keine langen Erklärungen. Auch Smartphone via Bluetooth, also kabelloser Verbindung, und ein anständiges Navigationssystem sind für den Sandero kein Problem. Und im Kofferraum wartet bei umgeklappten Sitzen mit über 1100 Litern ein überraschend großzügiges Ladevolumen.

So richtig unerwartet kommt dann allerdings die Armada an Assistenten, denn Bremsassistent, Totwinkelwarner, Berganfahr- und Einparkhilfe sowie Tempomat sind ein komplettes Paket, das in puncto Preis-Leistung richtig viele Pluspunkte für den Dacia sammelt.

Er bleibt sicher einer, der nicht für alle passt. Aber wer hinschaut, wird staunen, was für wenig Geld drin ist. (gz)

Die Technik

Motor: 3-Zylinder-Turbobenziner

Hubraum: 999 ccm

Drehmoment: 160 Nm

Leistung: 67 kW/92 PS

L/B/H: 4099/2007/1587 mm

Gewicht: 1118/1578 kg

Kofferraumvolumen: 328–1108 l

Tankinhalt: 50 l

Höchstgeschwindigkeit: 172 km/h

0–100 km/h: 12,0 Sekunden

Verbrauch: 5,1 l/100 Kilometer

Kraftübertragung: Vorderrad

Preis: ab 13.290 Euro

CO2-Emission: 115 g/km