Eine Petition zum Schutz der Frösche: Fünf Fragen an Toni Kuen
Toni Kuen rettet Amphibien. Seit 2009 sammelt er die Tiere an der Sellraintalstraße ein. Jetzt will er mit einer Petition erreichen, dass das Land Tirol einen sicheren Übergang für die Tiere schafft.
1. Warum sammeln Sie Frösche ein? Als ich 2009 das erste Mal gesehen habe, wie viele Grasfrösche an der Sellraintalstraße überfahren werden, haben mir diese sehr leidgetan. Jährlich queren von Februar bis April Tausende Amphibien die Straße, um von der Melach zu ihren Laichgründen am Wirtsee in Grinzens zu gelangen.
2. Wie viele haben Sie bisher gerettet? Bis jetzt sind es an die 15000 Grasfrösche. Wir fangen sie in eingegrabenen Kübeln ein, um sie dann auf die andere Seite zu bringen. Ich gehe aber noch 50 Meter weiter, damit sie weit genug von der Straße entfernt sind.
3. Aber diese Lösung ist nicht ideal ... Nein, einerseits ist das Sammeln an der Sellraintalstraße durch die vielen Autos gefährlich und ich habe auch schon zweimal Steinschlag miterlebt. Außerdem ist es anstrengend, ich gehe in der Zeit rund fünf Kilometer täglich. Aber auch für die Tiere ist es nicht ideal. Im Kübel kann es zur Übertragung der Pilzerkrankung Chytridiomykose kommen, wenn die Tiere so nahe zusammenliegen.
4. Gibt es eine bessere Lösung? Ja, ich habe eine Petition zur Errichtung eines Amphibienleitsystems beim Land Tirol eingebracht. Es geht um die Errichtung von Tunneln, damit die Tiere nicht mehr die Straße queren müssen. Davon profitieren übrigens auch andere Tiere wie zum Beispiel die Erdkröten oder auch die Ringelnattern.
5. Wie viele Personen haben bisher unterzeichnet? Bei der Abgabe im Mai waren es 722, aber es ist noch nicht vorbei. Man findet die Petition unter www.mein.aufstehn.at Ich bin allen, die bisher dabei waren, sehr dankbar und hoffe, dass die Idee zur Umsetzung kommt. Es ist mir ein Anliegen, dass auch die nächsten Generationen noch wissen, wie ein Frosch aussieht.
Das Interview führte Andrea Wieser