Republik Kongo

Tiroler Verein Zukunft für Tshumbe sucht Räder für Kongo

Die Fahrräder werden in Tshumbe von den Mitarbeitern des Vereins natürlich auch für Materialtransporte verwendet.
© Verein Zukunft für Tshumbe

Damit die Angestellten am Wochenende bis zu 60 Kilometer zu ihren Feldern zur Ernte fahren können, wird jetzt um Spenden gebeten.

Von Michael Mader

Going a. W. K., Tshumbe – Mobilität verändert Leben. Ganz nach diesem Motto sucht der Verein Zukunft für Tshumbe Spender, um 70 Fahrräder finanzieren zu können.

Im Herzen Afrikas zu arbeiten, bedeutet für die Mitarbeiter des Vereins, täglich weite Wege auf unbefestigten Sandstraßen zu bewältigen. Sie alle stammen aus Tshumbe in der Demokratischen Republik Kongo und kommen aus ärmsten Verhältnissen.

Damit die Mitarbeiter möglichst schnell und lange für die Kinder und alle Hilfesuchenden da sein und trotzdem auch zuhause ihre eigenen Familien gut versorgen können, erspart ihnen ein Fahrrad oft mehrere Stunden Gehzeit pro Woche, heißt es seitens des Vereins, der von Manuela Erber-Telemaque gegründet worden ist.

Mit den Fahrrädern können die Mitarbeiter am Wochenende auf die Felder zur Ernte fahren, die meist bis zu 60 Kilometer von ihrem Arbeitsort entfernt sind.

Um das Arbeiten effizienter und gerade medizinische Versorgung – speziell bei den häufigen Notfällen, wo es nicht selten um Leben oder Tod geht – zügiger gewährleisten zu können, brauche es ebenso Fahrräder oder für lange Strecken und besonders dringende Wege auch Motorräder.

Aber nicht nur die für die Krankenstation wird dringend ein Motorrad benötigt, sondern auch für den Regionalkoordinator, damit dieser die Projekte einfach erreichen, zu Verhandlungen fahren, Hausbesuche machen und Materialerledigungen gewährleisten kann.

Ein Motorrad kostet 1200 Euro, dabei ist die Verfrachtung über die etwa 1700 Kilometer aus der Hauptstadt Kinshasa bereits inkludiert.

Alle Produkte werden nämlich direkt vor Ort in der Demokratischen Republik Kongo gekauft, damit die Wertschöpfung möglichst in der Region bleibt sowie die Transportkosten so niedrig wie möglich gehalten werden. „Die Fahrräder können im etwa 150 Kilometer entfernten Lodja gekauft werden und kosten jeweils 100 Euro“, erklärt die Obfrau des Vereins, Manuela Erber-Telemaque, Sie konnte nach einer langen Zwangspause aufgrund der Pandemie erst kürzlich wieder nach Afrika fliegen. Das ging mit einem negativen PCR-Test in der Tasche relativ problemlos.

„Am Montag ist sie schließlich in Tshumbe angekommen. Es geht ihr gut“, weiß Magdalena Trixl vom Verein Zukunft für Tshumbe, die bereits Kontakt mit ihr hatte. Vor Ort kann Manuela so den Kauf der Räder und den Transport organisieren. Gekommen ist sie aber nicht mit leeren Händen, in der Hauptstadt Kinshasa hat sie zahlreiche Medikamente eingekauft.

Eine ihrer ersten Tätigkeiten in Tshumbe war, die Mitarbeiter ihres Projekts auf eine Corona-Infektion zu testen. Etwa zwei Monate lang wird sie jetzt vor Ort kräftig mithelfen.

Wer ebenfalls helfen will, kann dies bei der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, Kontowortlaut: Zukunft für Tshumbe, Verwendungszweck: Fahrrad bzw. Motorrad und dem IBAN: AT72 2050 5001 0001 3986 machen.

Spenden an den gemeinnützigen Verein sind steuerlich absetzbar und würden zu 100 % vor Ort ankommen. Dafür sei aber die Angabe des vollständigen Namens und des Geburtsdatums bei der Einzahlung erforderlich.