Gesundheitskasse bietet dem Land Lösung für Therapiezentrum Eule an
Gesundheitskasse forciert „Auffanglösung“ für die derzeit vom Therapiezentrum Eule betreuten 1300 Kinder und Jugendlichen.
Innsbruck – Die Therapiezentren „Eule“ und „forKids“ in Kitzbühel für Kinder sowie Jugendliche mit zum Teil komplexen Entwicklungsstörungen oder Behinderungen werden bis November geschlossen. Davon sind 900 Kinder- und Jugendliche mit dringendem Therapiebedarf im Zuständigkeitsbereich der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) betroffen, 400 fallen unter das Teilhabegesetz des Landes. Wie es nach dem Aus für die Zentren weitergeht, darüber gab es gestern intensive Gespräche zwischen dem Leiter ÖGK in Tirol, Arno Melitopulos-Daum, und Sozialreferentin LR Gabriele Fischer von den Grünen.
Die Lösungsansätze gehen derzeit allerdings weit auseinander. Konsens besteht darüber, dass es weiter ein optimales Angebot für die Kinder benötigt. Fischer setzt sich in ihrem Bereich für ein interdisziplinäres Netzwerk aus TherapeutInnen ein. „Es laufen intensive Gespräche mit TherapeutInnen, Dachverbänden und MedizinerInnen, um die besten Ideen und Expertisen zu berücksichtigen. Die Eltern sind bereits informiert und werden rechtzeitig über die neuen Möglichkeiten informiert“, sagt Fischer. Sie spricht von einem guten und vernetzten Austausch mit der ÖGK. „In ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich kümmern sich beide um gute Lösungen.“
Das Land forciert eigenständige Lösungen, die Gesundheitskasse will vielmehr ein gute Kooperation. Die Therapie im niedergelassenen Bereich bezeichnet Melitopulos-Daum als „gute Ergänzung“. Zugleich würde die Kasse eine gemeinsame Lösung mit dem Land bevorzugen. „Wir könnten uns sogar eine gemeinsame Gesellschaft mit dem Land vorstellen“, sagt der ÖGK-Leiter. Die Kasse wäre hier für Verhandlungen offen, „für uns steht die Betreuung der Kinder im Vordergrund“.
Bisher gibt es vom Land Tirol lediglich Absichtserklärungen über die künftige Ausrichtung und die Therapiemöglichkeiten im niedergelassenen Bereich. Die Kasse wiederum befürchtet eine Verknappung des Angebots. Deshalb setzt sie sich für spezialisierte Zentren ein.
Indessen haben Eltern von Kindern mit Therapiebedarf eine Petition gestartet, die sich an Fischer und Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) wendet. „Schließen Sie keine etablierten, vernetzten Therapiezentren ohne einen vollwertigen Ersatz sicherzustellen“, appellieren sie. Knapp 7000 Personen unterstützen aktuell die Unterschriftenaktion. (pn)