Bürger basteln selbst ihr Quartier: Instrumente gegen Flächenfraß in Tirol
Tirol ist Weltmeister im Flächenverbrauch. Instrumente dagegen wurden gestern präsentiert.
Innsbruck – Steinberg am Rofan ist heute ein „Bergsteigerdorf“. Das klingt nicht wirklich spektakulär. Der Weg dorthin dürfte es für alle Beteiligten gewesen sein. „Die BewohnerInnen haben sich gefragt, was wirklich zu ihnen passt und womit sich die Steinbergerinnen und Steinberger identifizieren können“, erklärt Diana Ortner von der Abteilung Dorferneuerung im Land. Solche und ähnliche Projekte gibt es bereits in Tirol. Sie wurden aber als ein Baustein für eine qualitätsvolle und nachhaltige Landesentwicklung im Rahmen der Lebensraum-Perspektivenwoche gestern in Innsbruck präsentiert.
Steinberg ist auch ein Bespiel für eine „Quartiersentwicklung“. An und für sich ein Planungsinstrument aus dem urbanen Bereich, soll es nun aufs Land umgemünzt werden. 500.000 Euro stellt die Landesregierung zur Verfügung. „Ich sehe das als Konzept der Zukunft“, meinte Raumordnungslandesrat Johannes Tratter. Bei der Pressekonferenz saßen er als auch Agrarlandesrat Josef Geisler. Beide ÖVP-Politiker betonten die Wichtigkeit des ressourcenschonenden Umgangs mit Grund und Boden. In der Praxis bleibt das oft ein Lippenbekenntnis, weil sich Bauern und Raumordner in vielen Fällen nicht grün sind. Tirol gehört zu den Spitzenreitern im Verbrauch von Grünflächen und das, obwohl nur zwölf Prozent der Landesfläche besiedelbar sind.
„Jedes erfolgreich gestaltete Projekt, vom neubelebten Leerstand bis zur Begegnungszone, bringt Leben ins Dorf“, sagt Ortner. Eine Ausstellung dazu ist am Landeshausplatz zu sehen. Heute um 15 Uhr wird sie eröffnet. (TT)