Minimalistisch, bissig, expressiv: Innsbrucker artdepot feiert Geburtstag
Von Edith Schlocker
Innsbruck – Ihren ersten Geburtstag am neuen Standort in der Altstadt bzw. generell das Wiedererwachen des kulturellen Lebens feiert das Innsbrucker artdepot gemeinsam mit einer Reihe „seiner“ KünstlerInnen. Etwa Ilse Abka Prandstetter, die, sich wieder einmal neu erfindend, Grafiken an der galeristischen Wand flattern lässt. Neben in expressiver Poesie in großer Geste von Matta Wagnest auf Papiere hingeschriebenen Zeichen.
Eine Überraschung sind die aus verschiedenfarbigen Papieren in vielen Schichten aus geometrischen Formen gepuzzelten, sich raffiniert durchdringenden Arbeiten von Kirsten Borchert. Schön ist es, wieder einmal etwas, nämlich schräg Gezeichnetes von Hans Pfefferle zu sehen. Immer ein Fest sind die wunderbar minimalistischen Raumerkundungen von Maria Vill, die Miniaturen von Alexandra Kontriner und die skurrilen Zeichnungen von Christoph Raitmair. Höchst interessant sind gerade in ihrer geheimnisvollen Zeichenhaftigkeit die Arbeiten von Christian Moser, bei Thomas Laubenberger-Pletzer werden Buchstaben zum Bild, bei Julius Heidulf Gerngross Architektonisches. Von Thomas Palme ist ein Teil seines zeichnend den Andreas-Hofer-Mythos offensichtlich lustvoll persiflierenden „Hofer“-Zyklus zu sehen. Peter Raneburger ist mit seiner Lady mit Dornenkrone dabei, Michael Vonbank mit plakativ bunt Gemaltem, Fritz Berger mit malerisch Aquarelliertem.
Aber auch ganz große Namen dürfen in diesem bunten Potpourri nicht fehlen. Etwa ein sehr spezielles Blatt von Hermann Nitsch genauso wie Druckgrafisches von Bruno Gironcoli oder Otto Muehl.