Auftakt für ÖFB-Team: Für den ersten EM-Sieg muss vieles passen
Im Auftaktmatch gegen Nordmazedonien liegt für das ÖFB-Team heute (18 Uhr/TT.com-Live-Ticker) in Bukarest der Schlüssel fürs Achtelfinal-Ticket.
Von Alex Gruber
Bukarest –Auch die ÖFB-Teamkicker standen gestern unter Schockstarre, als sie vom Abschlusstraining ins Hotel zurückkehrten und Kenntnis vom Zusammenbruch von Dänemarks Spielmacher Christian Eriksen (siehe Seite 66) erlangten. Die letzte Einheit fand zuvor aufgrund der heftigen Regenfälle nicht in der National Arena statt, sondern wurde kurzerhand ins elf Kilometer entfernte Ghencea-Stadion verlegt. Ein Los, das auch die mazedonische Auswahl traf.
Die äußeren Bedingungen am Matchtag – die Gewitterwahrscheinlichkeit bleibt aufrecht – sind für beide Mannschaften gleich. Der Weg zur Punktlandung spielt sich zwischen Aufstellungspoker, möglichen Überraschungsmomenten, Tagesverfassung und kollektiver wie individueller Klasse ab. Traut man dem Gesamt-Marktwert der beiden Teams, sollte Österreichs Kader (320 Millionen Euro) Nordmazedonien (60) nach zwei Siegen in der EM-Quali auch im ersten Match der EM-Endrunde 2021 locker in die Schranken weisen können. Und damit wäre auch der erste historische Sieg bei einer Europameisterschaft endlich geglückt.
📊 Mögliche Aufstellungen bei Österreich - Nordmazedonien
- Bukarest, National Arena, SR Ekberg/SWE
- Österreich: 13 Bachmann (Watford/2 Länderspiele) - 21 Lainer (Mönchengladbach/29 Länderspiele/1 Tor), 3 Dragovic (Bayer Leverkusen/90/2), 4 Hinteregger (Eintracht Frankfurt/55/4), 2 Ulmer (Red Bull Salzburg/24/0) - 23 X. Schlager (Wolfsburg/20/1), 24 Laimer (RB Leipzig/9/1) - 19 Baumgartner (Hoffenheim/10/3), 9 Sabitzer (RB Leipzig/50/8), 8 Alaba (Bayern München/81/14) - 25 Kalajdzic (Stuttgart/7/3)
- Nordmazedonien: 1 Dimitrievski (Rayo Vallecano/42) - 2 Bejtulai (Skendija Tetovo/21/0), 14 Velkovski (HNK Rijeka/28/1), 6 Musliu (Mol Fehervar/31/1) - 26 M. Ristovski (Spartak Trnava/1/1), 17 Bardhi (Levante/34/6), 16 Nikolov (Lecce/34/2), 5 Ademi (Dinamo Zagreb/21/4), 8 Alioski (Leeds United/44/8) - 10 Pandev (Genoa/119/37), 21 Elmas (Napoli/27/7)
Der Konjunktiv spielt aber bekanntlich nicht Fußball. Schon ein einziger folgenschwerer Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, wie zuletzt bei der Generalprobe gegen die Slowakei, kann einen ganzen Matchplan gegen einen gefährlichen Außenseiter aus den Angeln heben. „Sie sind vor allem gut im Umschaltspiel und lauern auf Fehler des Gegners“, weiß ÖFB-Teamchef Franco Foda und spricht im selben Atemzug immer und immer wieder eine „schnelle, dynamische Ballzirkulation und gute Restverteidigung“ an. Einerseits muss man in der Offensive mehr Manneskraft in den Strafraum bringen, darf andererseits aber nicht auf die defensive Absicherung vergessen. Es ist eine schmale Gratwanderung, zumal Nordmazedonien zuletzt mehr Erfolgserlebnisse gesammelt hat als die ÖFB-Auswahl, die die Qualität im Kader auch mit Kritik an Fodas Marschroute nicht auf den Platz bringen konnte.
Das Runde muss wieder ins Eckige. Dafür wäre Marko Arnautovic prädestiniert, der nach einer Verletzungspause aber wohl noch nicht die Luft für 90 intensive Minuten hat. Als Edeljoker könnte „Arnie“ ja auch stechen.
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Die mazedonische Auswahl läuft bei der ersten EM-Teilnahme mit seinem gefährlichen Sturmduo (Altstar Pandev und Jungstar Elmas) mit dem berühmten Messer zwischen den Zähnen auf: „Wir werden alles geben und das Herz auf dem Platz lassen. Wir sind hier, um zu gewinnen“, unterstreicht Pandev.
Ein Faktor kam gestern dazu – wie sich die seelische Aufarbeitung um Eriksen auch auf die Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen auswirkt.
⚽ Der gesamte ÖFB-Kader im Überblick: