Innsbruck-Land

Seefelds Bürgermeister Frießer verkündet überraschend Rücktritt

Werner Frießer tritt als Bürgermeister von Seefeld ab. Die Amtsgeschäfte will er so lange führen, bis eine geordnete Übergabe gesichert ist.
© Böhm

Völlig überraschend gab Seefelds Bürgermeister Werner Frießer am Dienstagabend seinen Wechsel in die Privatwirtschaft bekannt.

Von Denise Daum

Seefeld – Das Wort „Knalleffekt“ wird fast schon inflationär gebraucht. In diesem Fall scheint es aber tatsächlich angebracht zu sein: Werner Frießer hat am Dienstagabend seinen Rücktritt als Bürgermeister von Seefeld bekannt gegeben. Und hat damit alle überrascht: Weggefährten und politische Mitstreiter. Nach 17 Jahren an der Spitze der Tourismusgemeinde wechselt Frießer in die Privatwirtschaft. Bereits mit 1. Juli tritt er seine neue Tätigkeit an. Seinen zukünftigen Arbeitgeber hält er noch unter Verschluss. Er habe jetzt die Chance, noch einmal etwas Neues zu beginnen, erklärt Frießer gegenüber der TT.

Die Gemeinde Seefeld braucht damit nicht nur zeitnah einen neuen Ortschef, sondern auch einen Vorstand für die Rosshüttenbahn. Frießer hatte die Geschicke des gemeindeeigenen Betriebs über 15 Jahre lang gelenkt. Vergangenes Jahr gab es heftige Diskussionen um seine Wiederbestellung. Die Opposition im Gemeinderat forderte einen Wechsel an der Unternehmensspitze. Der Aufsichtsrat bestellte Frießer indes im April 2020 für zwei weitere Jahre.

Wie es in der Gemeinde weitergeht, ist völlig offen. Ebenso, mit welchem Datum Frießer die Amtsgeschäfte dann tatsächlich zurücklegen wird. So kurz wie möglich, aber so lange wie nötig will er seinen Verpflichtungen in der Gemeinde und bei der Bergbahn noch nachkommen. Frießer möchte gemeinsam mit dem Gemeinderat eine Lösung für eine geordnete Übergabe finden. Eine Möglichkeit wäre, dass sich der Gemeinderat nach der Sommerpause auflöst und die Wahlen, die ohnedies für den Februar 2022 angesetzt sind, einfach vorgezogen werden.

Bürgermeister Werner Frießer war gerade in seinen ersten Amtsjahren als Bürgermeister völlig unumstritten und ist in seiner Gemeinde beliebt. Zudem machte er sich einen Namen als kompetenter Organisationschef der jährlich stattfindenden Kombiniererweltcups sowie der Nordischen Ski-WM 2019.

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