Schwerpunktaktion

1200 Tonnen illegaler Pestizide in Europa beschlagnahmt

Die Verwendung illegaler oder minderwertiger Pestizide hat in einigen Regionen zu einem Bienensterben geführt.
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Europol und mehreren europäischen Behörden ist ein Schlag gegen den illegalen Pestizidhandel gelungen.

Den Haag – Bei einer Schwerpunktaktion ist Europol gemeinsam mit mehreren europäischen Behörden ein Schlag gegen den Handel mit illegalen und gefälschten Pestiziden geglückt. Dabei wurden zwischen 13. Jänner und 25. April rund 1200 Tonnen der in der EU verbotenen Unkrautvernichter sichergestellt, wie Europol in einer Aussendung mitteilte.

Im Zuge der Operation „Silver Axe“ wurden insgesamt 763 Rechtsverstöße gemeldet. Diese reichen vom Handel mit gefälschten oder falsch gekennzeichneten Produkten bis hin zu irregulären Einfuhren von verbotenen Substanzen wie des Kontaktgifts Chlorpyrifos. Insgesamt wurden 12 Personen festgenommen (7 in Italien und 5 in Spanien). Unter den insgesamt 1203 Tonnen illegaler Pestizide fanden die Fahnder 100 Tonnen gefälschte Pestizide, die bei Verkäufern, Herstellern und Logistikunternehmen beschlagnahmt wurden. 82 weitere Tonnen der sichergestellten Unkrautvernichter seien fälschungsverdächtige Pestizide, die derzeit untersucht werden.

Neben Fahndern aus Österreich waren insgesamt 35 Staaten an der Aktion beteiligt. Die Strafverfolgungsbehörden führten Kontrollen an Land- und Seegrenzen, auf Binnenmarktplätzen, Online-Marktplätzen und bei Paketdienstleistern durch, wie Europol mitteilt.

Die Verwendung von illegalen Pestiziden führt zu großen Umweltschäden. So habe die Verwendung billiger illegaler und minderwertiger Produkte zur Zerstörung von Feldern und anderen Ökosystemen geführt, was den größten Bestäubern der Welt, den Bienen, ernsthaften Schaden zugefügt habe, erklärt die internationale Strafverfolgungsbehörde weiter. So wurde beispielsweise in einem Fall während operativer Aktivitäten im Rahmen von Silver Axe IV aufgedeckt, wie die unregulierte Verwendung von Neonicotinoid, das in einem nicht zugelassenen Produkt enthalten ist, zum Tod von Bienenvölkern in der Region führte. (TT)