Rastplatz für 50.000 Fernradler in Reutte
Reutte eröffnet einen neuen Kraftplatz mit Mehrwert für Reisende entlang der Via Claudia.
Von Simone Tschol
Reutte – Die Via Claudia Augusta erlebt nach 2000 Jahren eine neue Blüte. „Als touristische Route und als verbindende Kulturachse Europas ist sie ein Stück Identität und wird von der Bevölkerung als Achse der Begegnung, des Austausches und der Zusammenarbeit erlebt. Attribute, für die auch der neu gestaltete Untermarkt bald stehen soll“, erklärte der Reuttener Bürgermeister Günter Salchner. Gemeinsam mit TVB-Obmann Hermann Ruepp und TVB-Geschäftsführer Ronald Petrini übergab er im Beisein führender Vertreter der transnationalen Kooperation den neuen Via Claudia Augusta Platz seiner Bestimmung.
Waren es in der Römerzeit reisende Händler und Soldaten, die in Reutte Station machten, sind es heute vor allem Gäste, Fernradler und Weitwanderer. Der neu gestaltete Platz, der beim TVB-Büro an die Grünfläche der Parkanlage im Untermarkt anschließt, ist aber nicht nur ein Rastplatz. Er wurde auch mit Hinguckern versehen.
Der Via Claudia Augusta Brunnen, der die Achse eines Streitwagens darstellt, wurde vom früheren Standort am Isserplatz übersiedelt. Die Speichen des Brunnens werden von Wasserstrahlen gebildet. Davor verläuft symbolisch, dargestellt durch dunklere Pflastersteine, die Römerstraße Via Claudia Augusta. Ein Blickfang ist auch der hölzerne römische Streitwagen mit den zwei sich aufbäumenden Pferden, der sich bereits zu einem beliebten Fotomotiv entwickelt hat. Unter einer Pergola finden sich Fahrradständer mit Ladesteckdosen für E-Bikes, absperrbare Spinde, ein Tisch und Bänke zum Ausruhen und Brotzeit-Machen sowie ein Frischwasserbrunnen, um die Getränkeflaschen neu zu befüllen. Auch kleinere Reparaturen am Rad können durchgeführt werden – aus einem Schlauchomat lassen sich Fahrradschläuche ersetzen und an der Servicestation mit Werkzeug aufziehen und füllen.
Petrini: „Der Via Claudia Augusta Fernradweg liegt mittlerweile auf Platz eins der beliebtesten Radwege der Deutschen und wird jährlich von rund 50.000 Radlern befahren.“ Er führt von Donauwörth auf ca. 700 km Strecke nach Altino bei Venedig oder 650 km nach Ostiglia am Po.