Leitartikel

TT-Leitartikel zu Türkis-Grün: Selbst verschuldetes Umfrage-Tief

In der Koalition knirscht es weiter, ÖVP und Grüne hätten bei einer Neuwahl laut Umfragen auch längst ihre Mehrheit verloren. Aber auch der Bundespräsident hatte schon deutlich höhere Zustimmungs-Werte.

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen, lautet ein beliebtes Bonmot, von dem Experten jeglicher Art ein Lied singen könnten, beispielsweise Wirtschaftsforscher. Bei Meinungsumfragen verhält es sich ein wenig anders: Die politische Deutung hängst meist vom eigenen Abschneiden ab: Sind die Werte schlecht, wird meist von „Momentaufnahmen“ gesprochen. Und davon, dass man ja einzig das Ziel habe, Wahlen zu gewinnen und nicht Umfragen.

Zuletzt zeigten allerdings gleich mehrere veröffentlichte Umfragen verschiedener Institute das, was viele Bürgerinnen und Bürger wohl ohnehin so vermutet hatten: ÖVP und Grüne setzen ihren Abwärtstrend fort und hätten ihre Regierungs-Mehrheit mittlerweile klar verloren. Die ÖVP liegt laut den Umfragen bei 29 bis 35 Prozent – und trotz der großen Spanne jedenfalls deutlich unter dem Wahlergebnis von 37,5 Prozent. Die Grünen als Junior-Partner fielen auf 10 bis 13 Prozent (bei der Wahl noch knapp 14 Prozent). Zu Beginn der Corona-Pandemie letztes Frühjahr kratzte die ÖVP gar an der absoluten Mehrheit und die Grünen an den 20 Prozent.

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