Mazda wird konkreter bei der Elektrifizierung
Mit Verzögerung reagiert der japanische Hersteller auf die neuen Mobilisierungsanforderungen für Pkw.
Hiroshima, Leverkusen – Einen eigenwilligen und auch eigenständigen Weg hat Mazda seit Jahrzehnten verfolgt – und über Wasser gehalten. Als im vorvorigen Jahrzehnt die Rufe nach Downsizing, also kleinen, hochgezüchteten Motoren, branchenweit laut wurden, widersetzte sich der Hersteller. Selbst der Hybridisierung, gar der Elektrifizierung widersetzte sich Mazda lange, zumal das Unternehmen auf verbrauchsschonende, technisch ausgeklügelte Maßnahmen bei gängigen Verbrennungsmotoren zählte. Das allein wird aber nicht reichen, um die Klimaneutralität bis spätestens 2050 zu erreichen. Auch wenn Benziner und Diesel weiterhin eine Rolle für die Japaner spielen werden, so nimmt ihre Bedeutung langfristig ab – jedenfalls im Lichte der jüngsten Strategiebekanntgabe. So verkündete die Firma in dieser Woche, dass innerhalb der nächsten vier Jahre nicht weniger als 13 Modelle mit alternativen Antrieben auf den Markt kommen werden. Fünf davon sind Vollhybride (ohne externe Ladefunktion), die auf die bewährte Innovationstätigkeit des strategischen Partners Toyota vertrauen dürfen. Fünf weitere sind Plug-in-Hybride, drei schließlich reine Elektroautos. Bereits am Markt befindet sich seit vorigem September das batteriebetriebene Kompakt-SUV MX-30.
Mazda kümmert sich allerdings nicht nur um alternative Antriebstechnik, sondern wird auch bei Verbrennungsmotoren noch einmal vorhandenes Potenzial ausloten, um eine höhere Effizienz und somit einen geringeren Schadstoffausstoß zu erzielen. Geplant sind beispielsweise Verbesserungen beim Skyactiv-X-Aggregat, dem selbstzündenden Benziner, und Neuentwicklungen, etwa Reihensechszylinder-Triebwerke.
Darüber hinaus ist die Rede von zwei neuen Fahrzeugplattformen: Multi Solution und Skyactiv EV Architecture. Beide sind skalierbar, also recht variabel, was Größen und Karosserievarianten angeht. (hösch)