Für Plansee ging der Plan auf: Milliardenkonzern wird 100
Die Plansee-Gruppe wird 100: Gefeiert wird vorerst intern, das Fest folgt im Herbst.
Breitenwang – Einem Zeitungsinserat entwuchs ein Milliardenkonzern: Vor 100 Jahren kam Firmengründer Paul Schwarzkopf erstmals nach Reutte und legte den Grundstein für den inzwischen weltweit tätigen Hochleistungswerkstoffhersteller Plansee mit Sitz in Breitenwang. Das 100er-Jubiläum soll Corona-bedingt mit einem digitalen Festakt begangen werden. Außerdem werden eine Publikation und ein Jubiläumsfilm vorgestellt. „Auch wenn wir bis heute keinen festen Termin einplanen können, wird die Feier voraussichtlich im Herbst nachgeholt“, erklärte Vorstandsvorsitzender Karlheinz Wex.
Stattdessen wird vorerst heute um 11 Uhr in verschiedenen Unternehmensbereichen der Film „Zwei in ihrem Element“ zu sehen sein. Zudem wird ein reich bebildertes, 136 Seiten starkes Buch, das Einblicke in Historie und Unternehmenskultur gibt, präsentiert.
Derzeit 13.000 Mitarbeiter
Firmengründer Paul Schwarzkopf, Chemiker und Doktor der technischen Wissenschaften, hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Verfahren zur industriellen Produktion von Glühfäden aus Wolframdraht für Glühbirnen entwickelt. Per Zeitungsinserat suchte der 1886 in Prag geborene Industrielle nach einem geeigneten Standort und fand ihn in Reutte. Gemeinsam mit Finanzpartner Richard Kurtz gründete Schwarzkopf am 24. Juni 1921 die Metallwerk Plansee GmbH und startete 1922 mit 15 Mitarbeitern die Fertigung von Produkten aus Molybdän und Wolfram. Bald kamen weitere Komponenten hinzu, etwa für die Autoindustrie – 1925 platzierte Henry Ford den ersten Großauftrag. In der Nazi-Zeit musste Schwarzkopf in die USA flüchten.
Heute produziert die Plansee Group mit weltweit mehr als 13.000 Mitarbeitern mehr als 75.000 Produkte für Energieübertragung und Medizintechnik, Unterhaltungselektronik, die Halbleiterfertigung, die Baubranche sowie den Straßen-, Schienen-und Luftverkehr. Inklusive ihrer Beteiligungen setzt die Plansee Group 2,9 Mrd. Euro um. Zu finden sind die Plansee-Komponenten in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs wie Smartphones, Tablets und Computer oder auch in Computertomographen. (TT, APA)