„MOJA“ und „Mutbaum“: Imster Stadtführung geht auf die Jugend zu
Ein kräftiges Lebenszeichen nach einer „harten Zeit“ kommt von der Imster Jugendszene: „MOJA“ ist auf Schiene und ein Baum soll Mut demonstrieren.
Von Thomas Parth
Imst – Nach dem sozial wie schulisch sehr fordernden Corona-Jahr stellt der „Mutbaum“ vor der IT-Mittelschule in Imst ein sichtbares Zeichen der vielgerühmten „Resilienz“, also der Widerstandsfähigkeit, aller Jugendlichen dar. „Wir haben Mut und wir lassen uns nicht unterkriegen!“, gibt Philipp schlagfertig zu Protokoll. Der Viertklässler hat mit seinen Mitschülern den „Mutbaum“ zusammengezimmert. „Für uns ist der Baum ein Zeichen dafür, dass man nie die Hoffnung verlieren soll“, pflichten Matteo und Letizia bei: „Man muss sich etwas trauen, Courage zeigen. Auch wenn mal alles schiefläuft, wird es bestimmt wieder besser.“
In vier Arbeitstagen haben sich die Abschlussklässler am Schulhof versammelt und gemeinsam gehämmert, geschraubt und geschwitzt. Aus einem Haufen alter Paletten wurde am Ende harter Arbeit eine Baumskulptur, der „Mutbaum“. Diese Holzplastik wird das ganze Jahr über mit verschiedenen Themen bespielt, versichert Schuldirektor Jörg Schlatter. Für ihn war die Zusammenarbeit „geradezu eine Wohltat“. Nach den Covid-Maßnahmen hätten sich Schüler, Werk- und Kochlehrer sowie das Jugendzentrum voll ins Zeug gelegt, um das Werk zu vollenden.
„Ort der Begegnung im öffentlichen Raum"
Künftig sollen auch außerschulische Vereine die Möglichkeit bekommen, sich rund um den „Mutbaum“ zu präsentieren. „Es ist ein Ort der Begegnung im öffentlichen Raum“, bestätigt Klassenlehrerin und Stadträtin Martina Frischmann. Als Ideenspenderin fungierte Johanna Heumader-Schweigl von Miteinand in Imst, und als „der Mann an der Bohrmaschine“ fungierte Philipp Scheiring vom Jugendzentrum. „Die Aufbruchsstimmung nach den ärgsten Behinderungen durch die Pandemie nehmen wir gerne mit“, spielt Scheiring auf die bewilligte mobile Jugendarbeit „MOJA“ an.
Die Stadtgemeinde hat die finanziellen Mittel für die MOJA zur Verfügung gestellt. Auch die Personalfragen konnten während der jüngsten Gemeinderatssitzung geklärt werden. Und mit dem 1. Juli steht der Arbeitsbeginn der zwei neuen Jugendarbeiter fest. Parallel dazu laufen die Verhandlungen über einen möglichen Dreh- und Angelpunkt, einen Standort, von dem aus die MOJA arbeiten wird.
„Es gab ein Hearing, aus dem ein Mann und eine Frau als bestgeeignet hervorgingen“, zeigt GR Richard Aichwalder auf, der sich zuletzt sehr für eine mobile Variante der Jugendbetreuung starkgemacht hatte. „Die Stadtgemeinde hat zwei Experten als Vertragsbedienstete für die mobile Jugendarbeit engagiert“, bestätigt der zuständige Jugendreferent GR Thomas Greuter. „Der mögliche Standort beim Kiosk am Postplatz ist noch nicht ganz vom Tisch. Eine Idee ist, eine Raumtrennung zu installieren. Das wäre relativ kostengünstig und rasch machbar, falls uns von den budgetierten Mitteln für den Umbau des Gebäudes noch Geld übrig bleibt.“ Man strebe mittelfristig einen eigenen Standort für die MOJA an, doch zu Beginn wird sie im Jugendzentrum Unterschlupf finden, unterstreicht Greuter.