Ökologisch nachhaltig statt „Greenwashing“ im Pitztal
Von Thomas Parth
Wenns – Mit Michael Metzler ist seit einigen Monaten der erste „Nachhaltigkeitskoordinator“ oder „sustainability manager“ im Pitztal am Werk. Installiert wurde dieses neue Aufgabengebiet im TVB Pitztal unter GF Gerhard Gstettner. Wo andere Newcomer meist mit Vorschusslorbeeren bedacht werden, erging es Metzler genau umgekehrt. Die Online-Community reagierte reflexartig mit „Greenwashing“-Vorwürfen auf seine Position. Diesem Vorwurf, dem „bösen, umweltschädlichen Tourismus ein grünes Mäntelchen umhängen zu wollen“, kann Metzler nun erste Ergebnisse entgegenhalten. So wird etwa der Gletschermarathon heuer erstmals als „green event“ abgehalten.
„Wir haben mehrere Angriffsflächen im Tal, wo wir den Nachhaltigkeitshebel ansetzen können“, zeigt Metzler auf. Das große Thema der Mobilität im Pitztal wird durch eine Studie der FH Kufstein aufbereitet. Aufgrund der Tatsache, dass ein Urlauber aus Wien in unter fünf Stunden per Bahn bis zum Bahnhof Imst-Pitztal anreisen kann, liegt der Fokus auf der „last mile“, also auf den letzten Kilometern bis zur Unterkunft im Pitztal.
Parallel dazu laufen die Planungen für den Pitztal-Radweg. Dieser soll zumindest bis Wenns als E-Bike-tauglich geführt werden. Dabei hat man auch den Ausbau der Lade-Infrastruktur eingeplant. Dass hier Tourismus und Gemeinden an einem Strang ziehen, will GF Gstettner hervorheben: „Momentan durchläuft der TVB Pitztal auf Bestreben des Vorstandes und Aufsichtsrates einen Strategieprozess. Alle Player im Tal sind mit im Boot und das Thema Nachhaltigkeit wird letztlich in allen Bereichen verankert.“
Das Pitztal wolle einen Prozess anwerfen, der sich am Ende verselbstständigt und zu weiteren Ökologisierungsschritten animiert.