8,6 Millionen Euro in neuen Standort investiert
Die Wildbach- und Lawinenverbauung Unteres Inntal betreut 50 Gemeinden der Bezirke Kufstein und Kitzbühel zentral von Wörgl aus.
Von Michael Mader
Wörgl – Büros, Bauhof und Werkstätten der Gebietsbauleitung Unteres Inntal der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) sind nach vielen Jahrzehnten der Trennung nun an einem Standort in Wörgl vereint.
Gestern wurde die neue Zentrale am Zauberwinklweg offiziell eröffnet. Der WLV stehen jetzt 800 Quadratmeter Bürofläche, 2500 Quadratmeter Lagerfläche für Großgeräte und Kleinmaterial und 600 Quadratmeter Werkstätte für Schmiede, Tischlerei und Mechaniker zur Verfügung.
Gebietsbauleiter Andreas Haas freute sich, verbindet er doch auch Privates mit dem Standort: „Ich habe hier 23 Jahre lang gewohnt. Wenn ich jetzt die Straße hinauffahre, ist es fast, wie wenn ich nach Hause fahre.“ Für die neue WLV-Zentrale musste der alte Bauhof abgerissen werden, das Haus in der Wörgler Innsbrucker Straße mit den Büroräumlichkeiten war nur angemietet. Haas: „Jetzt haben wir ein modernes, zukunftsweisendes Bauensemble erhalten.“ In Summe wurden 8,6 Millionen Euro investiert. Im Büro sind 12 Mitarbeiter und auf den Baustellen 28 Mitarbeiter beschäftigt. Arbeit gibt es genug: Alleine durch den „alten“ Ortskern von Hopfgarten fließen laut Haas sechs Wildbäche und die Wörgler WLV-Mitarbeiter produzieren seit Jahren Spezialteile für die Stützverbauung von Lawinen.
„Es ist eine sehr wichtige und zentrale Gebietsbauleitung mit einem sehr großen Wildbach-Einzugsgebiet und touristisch sowie wirtschaftlich sehr pulsierenden Orten“, betonte Gebhard Walter, Leiter der Sektion Tirol der WLV.
„Im Landtag haben wir oft Diskussionen, ob wir so viel Geld in den Schutz stecken sollen. Aber wenn man die Siedlungs- und Erholungsräume schützen will, muss das sein“, meinte LHStv. Josef Geisler.
Insgesamt gibt es in der Region der Gebietsbauleitung Unteres Inntal 474 Wildbach- und 234 Lawineneinzugsgebiete. Das durchschnittliche Bauvolumen lag in den vergangenen fünf Jahren bei 5,6 Millionen Euro.
Jährlich investiert der Bund in Tirol rund 43,6 Millionen Euro in Projekte zum Schutz vor Naturgefahren. Österreichweit sind es pro Jahr zwischen 80 und 85 Millionen Euro. „Rechnet man die Landesmittel und die Gemeinden hinzu, kommt man auf 160 bis 180 Millionen Euro“, weiß Maria Patek, Sektionschefin beim Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. Ihrem Kollegen, Abteilungsleiter Florian Rudolf-Miklau, oblag es schlussendlich, einen überdimensionalen Holzschlüssel als Symbol an Haas zu übergeben.